Jeder 10. Einwohner in Deutschland kennt den stechenden Schmerz unter der Fußsohle. Als ob man auf tausend Nägel treten würde: Dahinter steckt der Fersensporn, von dem Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Im Fuß hat sich eine Entzündung gebildet, die Fersenschmerzen besonders nach dem Aufstehen hervorruft. Das können Sie dagegen tun.
Im Bereich des Fersenbeins, lateinisch Calkaneus, entsteht eine spornartige Knochenneubildung, die sich dann durchdringend beim Laufen bemerkbar macht. Auslöser sind meist Reizungen des Ansatzes der Fußsohlensehnenplatten. Das führt dazu, dass vermehrt Kalk an den überbelasteten Sehnenansätzen angelagert wird.
Der Dorn ist nur wenige Millimeter lang. Oft wird er zunächst nicht bemerkt (wenn noch keine Entzündung vorhanden ist) und manchmal gar erst bei einer Routineuntersuchung erkannt. Gut sichtbar zu machen ist der Fersensporn mit einem seitlichen Röntgenbild.
Unterschieden werden zwei Arten:
a) kranialer (dorsaler) Fersensporn
Auch oberer Fersensporn genannt; tritt seltener auf: Der knöcherne Sporn bildet sich dabei am Ansatz der Achillessehne, auf der Rückseite des Fersenbeins. In der Medizin spricht man dabei von einer Haglundferse, die angeboren ist.
b) plantarer Fersensporn
Der untere Fersensporn, die häufige Variante: Er entsteht an der Unterseite des Fersenknochens im Ansatz der Fußsohlensehnenplatte (sitzt zwischen Ferse und Zehen). Diese wird lateinisch als Plantarfaszie bezeichnet - sie hält das Fußlängsgewölbe durch Sehnen und Bindegewebe. Der untere Sporn zeigt immer zur Fußspitze.
Eine Überbelastung oder eine falsche Belastung des Fußes ist in den meisten Fällen der Auslöser für den Knochenfortsatz in der Ferse. Ungeeignete Schuhe, Übergewicht oder zu starke Belastung des Fußes beim Sport kommen als Ursache in Betracht. Am häufigsten tritt die Abflachung des Fußlängsgewölbes auf, unter anderem altersbedingt.
Wie oben erwähnt, lagert sich Kalk um den Ansatz der Sehne. Der Körper reagiert also auf den Reiz und versucht, mit dem ungewollten Knochenaufbau mehr Stabilität zu erzeugen. Die Fehlbelastung soll damit ausgeglichen werden.
Ist das jedoch nicht der Fall und der Fuß wird weiterhin zu stark beansprucht, kann sich das Gewebe um den Fersensporn durch Mikrorisse entzünden. Ist der Sehnenstrang davon betroffen, spricht man von einer Plantarfasziitis. Dann spüren Sie definitiv, dass sich ein Sporn gebildet hat.
Der Knochenauswuchs an sich ist also nicht die Ursache der Schmerzen, sondern die durch dauerhafte Überbelastung hervorgerufene Entzündung drumherum. Ignorieren Sie die Schmerzen und muten Ihrem Fuß weiterhin zu viel zu, wächst der Knochen weiter und ruft stetig neue Entzündungen hervor.
Der Schmerz ist bewegungsabhängig, oft wird er als stechend und brennend beschrieben. Häufig sind Fersenschmerzen nach dem Aufstehen, kommt man dann einmal "in Gang", können die Beschwerden nachlassen. Auch der Druckschmerz direkt unter der Ferse kann ein Anzeichen für einen unteren Fersensporn sein. Der obere löst Schmerz an der Achillessehne aus (oberhalb der Ferse).
Beim oberen Fersensporn kommt es oft zu Schleimbeutelbildungen an der Achillessehne, deshalb sollte das Schuhwerk nicht unbedingt genau an dieser Stelle enden, um Druckstellen zu vermeiden.
Die Verknöcherung muss nicht behandelt werden, wenn sie keine Beschwerden macht.
Bei Schmerzen aufgrund einer Entzündung rund um den Fersensporn heißt es zunächst: Runter mit der Belastung! Bequeme Schuhe tragen, Trainingsumfang beim Sport reduzieren, den Füßen Auszeiten gönnen.
Um eine Verbesserung des Krankheitsbildes zu erreichen, stehen Ihnen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Auswahl:
Zur Heilung am besten bewährt haben sich Schuheinlagen. Der Orthopädietechniker arbeitet mit speziell angepassten Einlagen für Ihre Schuhe. Der Druckpunkt wird an der Sohle markiert und die Einlage hat an dieser Stelle eine Mulde. Zum Einsatz kommen ebenfalls Fersenkissen mit Entlastung an der druckempfindlichen Stelle.
Auch die Stützung des Längsgewölbes mit Hilfe von individuell angepassten Einlagen aus dem Sanitätshaus kann hilfreich sein. Einlagen entlasten den Fuß durch Polsterung und verteilen zudem den Druck.
Wichtig: Die Einlagen können ärztlich verordnet werden.
Möglich sind bei besonderen Fällen auch orthopädische Maßschuhe, die Sie ebenfalls im Fachhandel erhalten.
Da die Schmerzen vom entzündeten Gewebe herrühren, muss dieses ausheilen. Um akute Beschwerden in den Griff zu bekommen, kann der Arzt Ihnen entzündungshemmende Arzneimittel verschreiben. Eine Lösung auf Dauer ist dies aber nicht!
Mit Kortisoninjektionen sollte man vorsichtig sein: Sie könnten die Schmerzen durch Gewebeveränderungen noch steigern. Und es tut extrem weh, eine Spritze in die Fußsohle zu bekommen.
Eisanwendungen lindern den Schmerz bei Entzündungen. Passen Sie auf, dass Ihre Haut nicht mit extremer Kälte in Berührung kommt, weil sonst die Blutgefäße geschädigt werden. Es muss immer ein Puffer zwischen Eis und Haut liegen!
Wärme wiederum funktioniert sehr gut, um Verspannungen zu lösen. So schwören Patienten auf Socken im Bett, um die Sehne warmzuhalten, oder genießen warme Fußbäder. Auch Ultraschall kommt zur Anwendung, um die Verknöcherung aufzulösen.
Die Umgebung der Entzündung sollte zur Heilung besser durchblutet werden, die Sehnen entspannt und geschmeidiger werden. Dabei hilft auch Krankengymnastik, um die Plantarfaszie, die Wadenmuskulatur und die Achillessehne zu strecken. Blockaden werden abgebaut und verkrampfte Muskeln gelockert. Ob Sie nun die Übungen der Physiotherapie in der Praxis oder zu Hause machen, spielt keine Rolle.
Es ist zu einer konservativen Therapie sehr anzuraten, bevor man sich auf einen operativen Eingriff einlässt. Denn nicht selten wachsen die chirurgisch entfernten Fersensporne nach kurzer Zeit wieder nach. Zudem ist eine OP immer mit zusätzlichen Risiken, beispielsweise bei der Narkose oder einer nachfolgenden Thrombose, verbunden.
Der Chirurg entfernt nicht immer das überschüssige Knochenstück - nur wenn es wirklich sehr groß ist -, er löst die Plantaraponeurose (die ansetzende Sehnenplatte) vom Fersenbein, um die Spannung wegzunehmen.
Es ist daher beruhigend zu wissen, dass bei über 95% der Menschen mit einem Fersensporn eine konservative Therapie mit Schuheinlagen und Krankengymnastik helfen können.
Doch Sie müssen leider Geduld haben: Eine Entzündung in der Ferse verschwindet nicht von heute auf morgen. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis Sie wieder beschwerdefrei sind. Von Bedeutung ist es, den betroffenen Fuß nicht zu schnell wieder zu belasten, was besonders Sportlern schwer fallen dürfte. Steigen Sie zu früh ins Training ein, schonen Sie eventuell Ihren erkrankten Fuß und muten dem gesunden zu viel zu. Das mögliche Ergebnis: ein Fersensporn im anderen Fuß.
Ein Fersensporn - genauer: die Entzündung um die Verknöcherung im Fuß - kann sich zu einer sehr schmerzhaften Angelegenheit entwickeln. Abwarten hilft nicht: Je länger Sie die Therapie hinauszögern, umso schlimmer wird es. Hervorgerufen wird der Knochenfortsatz in der Ferse durch falsche oder übermäßige Belastung.
Individuelle Einlagen vom Orthopädietechniker werden am häufigsten und erfolgreichsten zur Behandlung eines Fersensporns eingesetzt. Sie verteilen den Druck, der auf den Füßen lastet und sorgen damit für abklingende Schmerzen.
Wollen Sie sich unverbindlich über das Thema Fersensporn und Heilungsmöglichkeiten informieren? Kontaktieren Sie uns gerne unter 0202 43046 - 800.
Neu: Konfigurieren Sie sich jetzt ganz einfach online Ihre Einlagen!
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