Stellen Sie sich vor, Sie würden vor die Wahl gestellt: Wo möchten Sie bei Bedarf lieber gepflegt werden: zu Hause oder stationär im Pflegeheim? Wahrscheinlich bevorzugen auch Sie Ihre gewohnte Umgebung, so wie die meisten Menschen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen Vor- und Nachteile der Pflege zu Hause und der Versorgung im Wohn- bzw. Pflegeheim aufzeigen.
Immer mehr Menschen werden pflegebedürftig. Das liegt daran, dass wir stets älter werden und damit verbundene Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Arthrose, Demenz oder auch Venenschwäche vermehrt auftreten. Wenn es dann soweit ist und Sie selbst oder Ihr Angehöriger auf Hilfe angewiesen sind, um im Alltag zurecht zu kommen, ist das eine Herausforderung für alle Beteiligten.
Denn zum einen geben die Pflegebedürftigen ein großes Stück ihrer Eigenständigkeit auf und gewähren anderen Menschen Zugang zu ihrer Intimsphäre. Auf der anderen Seite erlangen sie aber wieder viel mehr Lebensqualität, wenn sie bei mühseligen Tätigkeiten, beispielsweise dem Duschen, Unterstützung bekommen. Auch die negativen Gedanken wie "Schaffe ich meinen Haushalt noch allein?" werden weniger, wenn Hilfe durch Familie oder Pflegepersonal erfolgt.
Rund zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden in Übrigen in Deutschland im häuslichen Umfeld versorgt, sei es allein von Angehörigen oder mit Unterstützung des ambulanten Pflegedienstes.
Pflege ist deshalb ein sensibles Thema, welches immer individuell betrachtet werden muss. Denn auch für die Person, die pflegt, wird mit der Verantwortung für die Versorgung eines lieben Menschen einiges anders im Leben.
Die Statistik zeigt, dass die Mehrzahl der Pflegebedürftigen im Rahmen der häuslichen Umgebung umsorgt werden.
Zu unterteilen ist, ob sich ausschließlich Familienmitglieder, Freunde und Nachbarnkümmern oder zusätzlich noch ein ambulanter Pflegedienst kommt. Zur Berechnung des Pflegegeldes ist das sehr wichtig. Was Ihnen in 2018 diesbezüglich zusteht und wo Sie es beantragen, erfahren Sie hier.
Auch wenn in altersgerechten, betreuten Wohnheimen oftmals Menschen leben, die der Pflege bedürfen, sollte man sie doch abgrenzen von reinen Pflegeheimen. Deren Bewohner haben eine sehr hohe Abhängigkeit von Dritten und brauchen oft intensive Pflege.
Wichtig: Die pflegebedürftige Person muss bereits in einen Pflegegrad eingruppiert sein, um aufgenommen zu werden.
Der Begriff Wohnheim muss inzwischen auch erweitert werden: Im Trend liegen Pflege-Wohngemeinschaften. Dabei leben mehrere Menschen mit einer Pflegestufe familienähnlich zusammen und werden rund um die Uhr von Pflegepersonal betreut.
Möglich ist auch eine eigenständige Wohnung im Rahmen eines Wohnkomplexes mit pflegerischem Anschluss. Oder eben das klassische Einzelzimmer inkl. Bad im Heim, wobei die Bewohner in den Gemeinschaftsräumen essen und die Freizeit verbringen.
Zu Hause fühlen sich die Menschen sicher und geborgen. Sie sind umgeben von Erinnerungen, haben das Haus vielleicht sogar selbst gebaut, haben ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis.
Der Tagesablauf kann viel individueller gestaltet werden als bei einer stationären Unterbringung. Das ist selbst dann der Fall, wenn man mit einem ambulanten Pflegedienst zusammenarbeitet oder Hilfe durch einen Essenslieferdienst bekommt. Schließlich bestimmt man allein, wann man isst, zu Bett geht oder laut die Lieblingssendung im Fernsehen schaut.
Pflege ist teuer, gute Pflege umso mehr. Wird die Versorgung aber zum großen Teil von den eigenen Familienmitgliedern übernommen, kann man natürlich sparen. So entfallen zum Beispiel Anfahrtskosten vom ambulanten Pflegedienst.
Älteren Menschen fällt es oft schwer, sich nochmal auf etwas komplett Neues einzulassen. Ein Umzug erscheint ihnen dann als großes Problem. Sind sie zudem auf Pflege angewiesen, schreckt das Unterwartete noch mehr. Der Verbleib in den eigenen vier Wänden hat also einen psychologisch positiven Aspekt, wenn es um Genesung oder Stabilisierung des Gesundheitszustandes geht.
Wohl der Grund Nummer 1, nicht aus dem eigenen Haus auszuziehen: Sicherheit. Ist man durch ein Handicap beeinträchtigt, wird es noch wichtiger. Besonders bei Menschen mit Demenz kann das Altbekannte helfen, ein noch weitgehend selbstständiges Leben zu Hause zu führen. Bekannte Gesichter aus der Familie, die die Pflege übernehmen, gehören ebenso dazu wie Erinnerungsstücke aus der Kindheit und vertraute Wege in der Wohnung.
In einem Wohn- oder Pflegeheim (je nach persönlicher Situation) ist immer jemand da, der sich medizinisch und pflegerisch auskennt. Das Personal wird nach einem bestimmten Schlüssel je nach Pflegegrad der Bewohner für den Dienst eingeteilt. So kann man auch in Notfällen zeitnah handeln.
In einigen Fällen ist es Angehörigen einfach nicht möglich, ihr Familienmitglied in der häuslichen Umgebung zu pflegen, vielleicht, weil man zu weit auseinander wohnt oder beruflich stark eingebunden ist. Es könnte aber auch passieren, dass der Pflegebedarf so hoch wird, dass es zu Hause nicht mehr zu schaffen ist. Dann geht es nicht ohne professionelle Unterstützung.
Auch wenn die Familie zu Hause ihr Bestes gibt - neben der Pflege muss auch der Alltag für alle anderen weiterlaufen, unter anderem im Job. Deshalb gibt es nicht wenige zu pflegende Menschen, die gern ein bisschen mehr Gesellschaft um sich hätten. In der stationären Pflege bemüht man sich um die Integration aller Bewohner, auch wenn sie behindert oder pflegebedürftig sind.
Die Verfügbarkeit und Betreuung von Fachleuten Tag und Nacht kostet natürlich mehr. Zwar wird das Pflegegelddafür genutzt, reicht aber bei Weitem nicht aus. Deshalb muss für ein gutes Heim oft noch eine vierstellige Summe zugezahlt werden (abhängig vom Pflegegrad).
Sein bisheriges Leben aufzugeben und sich auf eine neue Umgebung einzulassen, ist für viele Menschen nicht einfach. Geliebte Rituale entfallen, man muss vielleicht persönliche Erinnerungsstücke zurücklassen und weiß auch nicht, was einen im neuen Umfeld erwartet.
Heim ist nicht gleich Heim - manche leisten hervorragende Arbeit, andere kämpfen mit Personalnotstand oder finanziellen Schwierigkeiten. Dann könnte es dazu kommen, dass die zu Pflegenden in der Versorgung zu kurz kommen, beispielsweise einen Dekubitus entwickeln oder eventuell fixiert werden.
Das ist hier die entscheidende Frage. Erster Anlaufpunkt kann Ihre Krankenkasse sein, die Übersichtslisten der Pflegeeinrichtungen in Ihrer Nähe bereit hält. Machen Sie sich dann selbst auf die Suche, sollten Sie unter anderem darauf achten, dass
Auch für Angehörige, die zu Hause pflegen, kann es durchaus sinnvoll sein, sich mit dem Thema Pflegeheim zu beschäftigen. Denn egal ob Kurzzeitpflege (wenn der zu Pflegende intensivere Betreuung braucht, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt) oder Verhinderungspflege (wenn die Pflegeperson aufgrund von Krankheit/Urlaub ausfällt) es gibt Situationen, wo man auf professionelle Einrichtungen zurückgreifen muss.
Auch wenn die meisten Menschen wohl die Pflege zu Hause einem Pflegeheim vorziehen würden: Für beide Möglichkeiten bestehen Vor- und Nachteile. Vor allem im Bereich der Kosten unterscheiden sie sich immens.
In der Mehrzahl wird die häusliche Pflege von Familienangehörigen in Kombination mit einem ambulanten Pflegedienst übernommen. Jedoch ist es auch für diese Menschen wichtig, sich mit dem Thema Pflegeheimen oder Wohngemeinschaften auseinanderzusetzen, um beispielsweise bei einer Verhinderungspflege den Angehörigen gut versorgt zu wissen.