„Ein neues Leben beginnt mit dem ersten Schritt“ – das ist das Motto der Hilfsorganisation Pro Uganda, die zwei unserer Mitarbeitenden im März besucht haben. Die Reise nach Ostafrika war für beide ein unvergessliches Erlebnis.
Julia Bister, Projektmanagerin und Assistenz der Geschäftsführung und David Reine, Orthopädietechnik Meister und Teamleiter unserer Orthopädietechnik reisten gemeinsam mit einer Gruppe anderer Interessierter nach Uganda.
Dass die Gesundheitsversorgung in Ostafrika anders ist als in Deutschland, ist für niemanden überraschend. Dass sie aber genau so wichtig ist, auch nicht. Eine Amputation, egal welchen Gliedmaßes ist für alle Betroffene ein herber Schlag. Das Leben, welches man sonst so problemlos bestreiten konnte, wird plötzlich auf den Kopf gestellt.
Die Gründe für Amputationen sind weltweit vielseitig. In Uganda sind gerade Verkehrsunfälle kein seltener Grund. Durch die einfachen Lebensumstände ist der Straßenverkehr nicht geregelt und dadurch sehr gefährlich. Die medizinische Versorgung ist gerade in abgeschiedenen Regionen so gut wie nicht vorhanden oder aber unzureichend ausgebaut. Gerade deswegen wird dort schneller amputiert, als in Deutschland. Die Wundversorgung kann nicht gewährleistet werden und das Risiko einer Infektion ist sehr hoch.
Der Verein Pro Uganda hat es sich zur Aufgabe gemacht, die orthopädietechnische und physiotherapeutische Versorgung in Uganda zu verbessern und sukzessive auszubauen. Die Organisation selbst sagt, dass dafür ein gut ausgebautes Partner-Netzwerk unabdingbar ist. Das Sanitätshaus Beuthel steht der Organisation und ihren Zielen unterstützend zur Seite.
„Ich arbeite selbst täglich mit Menschen, die eine Prothese tragen. Die Arbeit auf einem anderen Kontinent unter diesen Bedingungen miterleben zu dürfen, war wirklich spannend.“ sagt David Reine. Modernste Carbon Gelenke von namhaften Herstellern, wie sie bei uns im Sanitätshaus verwendet werden, findet man hier nicht. Ein großes Problem der Prothesenversorgung ist die vorausgegangene Amputation. Hier wird nicht darauf geachtet, dass der Stumpf eine Prothese tragen soll. Dementsprechend schwierig ist die Versorgung für Pro Uganda. Die Freude, die die Patienten verspüren, wenn sie beispielsweise wieder laufen können, schmälert das jedoch nicht.
Behandelt werden bei Pro Uganda alle – unabhängig von der Altersklasse oder dem sozialen Stand. Die Behandlung ist kostenlos. Die Reise war sowohl für Julia Bister als auch für David Reine ein voller Erfolg. „Man sieht viel in den Medien, doch selbst vor Ort zu sein, anzupacken und zu helfen, ist etwas ganz anderes. Diese Erfahrung war einmalig!“, so Julia Bister.
Die beiden Mitarbeitenden besuchten während ihrer Zeit in Uganda ebenfalls eine Schule für Kinder mit Behinderung. Ein Beitrag über das Erlebte dort folgt.