Wenn jeder Schritt zur Stolperfalle wird und das Gehen höchste Konzentration erfordert, dann machen viele Aktivitäten im Alltag Mühe. Grund für das unrunde Laufen ist in vielen Fällen eine Fußheberschwäche (Lähmung des Nervus peroneus/fibularis profundus). Doch einer großen Anzahl von Patienten kann mit der funktionellen Elektrostimulation (FES) geholfen werden, wieder gut zu Fuß zu sein.
Die Entstehung einer Fußheberschwäche, auch Fallfuß genannt, kann die unterschiedlichsten Gründe haben.Oft liegt eine Schädigung des Peroneus-Nervs vor, wie z.B. nach einem Bandscheibenvorfall. Bei einer Störung des zentralen Nervensystems wird der Peroneus-Nervnicht mehr angesteuert, der für die Fußhebung verantwortlich ist (z.B. durch einen Schlaganfall). Die häufigsten Auslöser und Erkrankungen sind:
Geht der Mensch normal, setzt er den Fuß zunächst mit der Ferse auf und rollt dann nach vorn über die Zehen ab und während sich der Fuß in der Luft befindet, wird die Fußspitze angehoben.
Bei einer Fußheberschwäche funktioniert dieser automatische Ablauf so nicht mehr. Die Patienten setzen mit der kompletten Sohle oder der Außenkante des Fußes auf oder - was noch häufiger vorkommt - es wird nur der Vorderfuß benutzt.
Während der Schwungphase fällt die Fußspitze nach unten und kann an Teppichkanten oder kleinen Unebenheiten hängen bleiben. Dadurch kann es zu Stürzen kommen Möglich ist auch aufgrund von Spastiken ein Verkrampfen (Krallen) der Zehen.
Im späteren Verlauf kommt es zum so genannten Steppergang, bei dem die Person nur noch auf dem spitzen Vorderfuß geht. Auch ein Klumpfuß kann sich durch die einseitige Belastung so entwickeln.
Insgesamt ist das Gangbild unausgeglichen und ein Laufen ohne Hilfsmittel kaum noch möglich.
Da der Nervus Peroneus gelähmt ist, verursacht das bei vielen Menschen in den Unterschenkeln und im Fußbereich - gerade im Fußrücken - Schmerzen bzw. ein unangenehmes Kribbeln. Auch betroffen sind die Fußaußensohle und die Fußsohle.
Weil der Fuß während des Schwingens nach vorn nicht mehr angehoben werden kann, kommt es zu einer funktionellen Beinverlängerung, weswegen das Bein kreisend seitlich über die Hüfte gedreht werden muss (Zirkumduktion). Die Folge: Hüft-, Becken- und Rückenschmerzen.
Das Gehen wird zur Konzentrationsübung, jeder Stein, jede Fahrbahnkante, jede Unebenheit dabei zu einer Stolper-Gefahr.
Auf Dauer verkümmern die Muskeln in Füßen und Waden, was eine Rehabilitation immer schwerer macht und die Menschen erheblich in ihren Aktivitäten einschränkt.
Natürlich kommt es immer auf die jeweilige Ausprägung der Erkrankung an, welche Therapie nun die individuell geeignete ist. Generell ist es wichtig zu beachten, dass man den Nerv nicht komplett heilen, sondern nur positiv beeinflussen kann. Der Wunsch der betroffenen Menschen ist ja nicht das Arrangieren mit der Mobilitätseinschränkung, sondern die Verbesserung des Zustandes.
Befindet sich die Fußheberschwäche erst im Anfangsstadium, helfen Übungen, die man schnell zu Hause durchführen kann. Aber: Haben Sie Geduld! Durch die Übungen werden die Muskeln und die Nerven bzw. das Gefühl im Fuß gestärkt. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern nur mit kontinuierlichem Training. Hierbei handelt es sich nur um Vorschläge von Übungen, die Sie im Einzelfall mit Ihrem Physiotherapeuten besprechen sollten.
Klassische Orthesen wie der "Heidelberger Winkel" helfen nicht bei allen Patienten. Auch eine Operation bringt nicht immer den gewünschten Erfolg, bzw. ist auch manchmal gar nicht möglich, beispielsweise bei Patienten in hohem Alter. Zudem kann die Ursache der Lähmung nicht immer operativ behoben werden.
Was jedoch eine enorme Wirkung zeigt, ist die funktionelle Elektrostimulation (FES), die bereits seit Jahrzehnten in der Medizin eingesetzt wird.
Bei der FES geht es um die Nervenstimulation: Elektrische Impulse werden an bestimmte Nervenbahnen geleitet, die dadurch zur Aktivität gereizt werden.
Damit verfolgt man gleich zwei Therapieziele: Erstens wird der Patient wieder mobil, weil die motorische Funktion erneuert wird. Zweitens trainiert man damit das zentrale Nervensystem, welches dann eigenständig den gewünschten Muskel ansteuert.
Bei den Symptomen der Fußheberschwäche hat sich der Muskelschrittmacher LG 300 Go als sehr wertvolles Hilfsmittel erwiesen. Er kann vom Orthopädietechniker im Sanitätshaus so angepasst und eingestellt werden, dass er bei Gangstörungen eine immense Verbesserung erzielt.
In einer unter dem Knie angebrachte Manschette sind Elektroden eingesetzt, die elektrische Impulse an den nicht mehr angesprochenen Nerv senden. Gesteuert wird dieses über einen im Stimulator integrierten Bewegungssensor, der den genauen Zeitpunkt der Stimulation errechnet.Der Oberflächenstimulator kann Stürze, resultierend aus FES, verhindern.
Das LG 300 Go wird individuell auf die Gangparameter des Patienten eingestellt. Damit schleift die Fußspitze nicht mehr über den Boden und die Sturzgefahr ist minimiert. In Verbindung mit einer Therapie und mit regelmäßiger Übung ist es möglich, ein Gangbild zu erreichen, das nahezu natürlich wirkt.
Möglich ist auch mit einer Stimulation am Oberschenkel, Einfluss auf die Beweglichkeit und Stabilisierung im Knie und der Hüfte zu nehmen.
Vorteile der FES zusammengefasst
Sie sollten jedoch unbedingt Ihren Arzt und Ihr Sanitätshaus dazu konsultieren, ob der Muskelschrittmacher für Ihre Situation das richtige Hilfsmittel ist und welche Einstellungen daran vorgenommen werden müssen.
Die Fußheberschwäche ist eine häufige Folge nach einem Schlaganfall oder einem Unfall mit inkompletter Querschnittslähmung. Plötzlich lässt sich der Fuß nicht mehr kontrolliert heben und senken, was zu Stürzen führen kann und die Beweglichkeit der Patienten stark einschränkt.
Helfen kann die Funktionelle Elektrostimulation, bei der beispielsweise durch den Einsatz des LG 300 GO wieder ein fast natürliches Laufen möglich ist. Mittels Elektroden werden die beeinträchtigten Nerven im Bein stimuliert und das Gehen wird nicht mehr zur anstrengenden Konzentrationsübung. Ihr Sanitätshaus berät Sie gern ausführlich zu LG 300 Go und dessen Einsatzmöglichkeiten.
Haben auch Sie mit einer Fußheberschwäche zu kämpfen? Welche Therapieformen haben Ihnen geholfen? Teilen Sie uns gern Ihre Erfahrungen mit!