Helfen, wo Hilfe gebraucht wird - ein Interview mit Orthopädietechnikmeister Holger Thamm

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Viele unserer Mitarbeitenden haben schon einiges von der Welt gesehen. Dazu zählt auch unser Orthopädietechnik-Meister Holger Thamm, dessen Auslandserfahrung bereits einige Jahre her ist.

2011 war Holger Thamm für zwei Wochen auf Haiti  und 2002 für insgesamt sieben Wochen in Sri Lanka. Dort hat er für bedürftige Menschen Prothesen gebaut und Ihnen so zu einem besseren Leben verholfen.

In Sri Lanka richtete Holger Thamm gemeinsam mit einem Förderverein eine Orthopädische Werkstatt ein, die langfristig genutzt werden kann. Vier Wochen lang war er bei seinem ersten Besuch vor Ort. "Die Werkstatt war von den Gegebenheiten nicht mit dem deutschen Niveau zu vergleichen", sagt er. Während wir in Deutschland hochmoderne Technik, saubere Räumlichkeiten und eine hohe Materialvielfalt gewöhnt sind, laufen in Sri Lanka die Uhren anders. Mithilfe einfachster Mittel wurde eine Orthopädiewerkstatt eingerichtet, die trotz ihrer Schlichtheit das Leben vieler Anwohner veränderte.

Einige Monate später kehrte Holger Thamm noch einmal für drei Wochen nach Sri Lanka zurück. Einige Menschen, die er bei seinem ersten Besuch kennenlernen durfte, traf er hier erneut. "Einen jungen Mann, den ich in Sri Lanka vor Ort versorgt hatte, kam zwei Jahre später mithilfe des Fördervereins nach Deutschland um eine neue Prothese zu erhalten. Das war ein tolles Gefühl!". Der Tsunami 2004 zerstörte zahlreiche Familien von Mitarbeitenden der Werkstatt und riss diese aus ihrem gewohnte Leben. Dies Umstände, gepaart mit dem damals herrschenden Bürgerkrieg in Sri Lanka sorgten dafür, dass die Werkstatt leider nicht weiter betrieben werden konnte.

Durch seine Auslandserfahrung bot sich für Holger Thamm einige Jahre später erneut eine Gelegenheit, seine Fähigkeiten im Ausland zu nutzen und Menschen zu helfen. Er sagt: "Bereits in Sri Lanka habe ich gemerkt, wie nötig solche Hilfsaktionen sind, um den Menschen eine Perspektive für die Zukunft zu geben."

Zwei Wochen verbrachte er auf Haiti, organisiert und durchgeführt durch Medi und das US-amerikanische Sanitätshaus Hanger Clinic. Die Zeit war kurz und der Aufenthalt dementsprechend turbulent. Am Montag Morgen wurde ein ganzer Bus von Menschen mit Amputation zur Werkstatt gebracht und es wurde über Stunden hinweg Gipsabdrücke genommen. Die restlichen Tage wurde dann aus diesen entsprechende Prothesen gebaut.

Aufgrund des Sponsorings von Medi und Hanger Clinic waren die Gegebenheiten in Haiti wesentlich besser als in Sri Lanke. Moderne Gerätschaften sowie genügen Material standen zur Verfügung, um die zahlreichen Amputierten versorgen zu können. Medi lud Orthopädietechniker aus ganz Deutschland ein.

Für Holger Thamm wurden diese Erfahrungen zu unvergesslichen Erlebnissen, die ihn bis heute geprägt haben. "Der Nutzen ist die Erfahrung, das Kennenlernen einer neuen Kultur, das Zusammenleben. Es erweitert den eigenen Horizont auf eine wunderbare Art und Weise."

Mehr Informationen zu dem Aufenthalt in Haiti finden Sie hier.

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