Anschaulich wird die Therapie, bei der Stromimpulse zum Einsatz kommen, am besten in einem Video. So also funktioniert die Funktionelle Elektrostimulation, die
unter anderem bei Fußheberschwäche sehr gute Erfolge erzielt:
Angesprochen werden über die elektrischen Impulse die noch funktionierenden Nerven in den Gliedmaßen. Diese lösen eine Muskelkontraktion aus, so dass zum Beispiel der Fuß angehoben wird, um entweder das Gangbild der Patienten erheblich zu verbessern oder
im besten Fall überhaupt wieder gehen zu können. Dieser Stromimpuls wird bei jedem Betroffenen von unserem Fachpersonal individuell auf seine Bedürfnisse eingestellt. So kann zum Beispiel die Stromstärke oder auch die Stromlänge reguliert werden. Auch der Schrittzyklus wird hier individuell erfasst und eingestellt.
Denn oftmals ist die
Folge eines Schlaganfalls der Verlust oder eine Einschränkung der Gehfähigkeit: Man ist auf den
Rollstuhl oder Gehhilfen angewiesen. Die FES kann hier häufig helfen, wieder auf eigenen Beinen durchs Leben zu gehen – in Absprache mit dem Arzt und in enger
Zusammenarbeit mit Ihrem Physiotherapeuten kann hier eine Versorgung stattfinden.
Die Zusammenarbeit mit dem Physio- und/oder Ergo-Therapeuten spielt bei jeder FES Versorgung eine große Rolle. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei einer guten, langfristigen Versorgung das A und O.
Mit Schmerzen ist diese Art der Therapie nicht verbunden, jeder nimmt den Strom natürlich anders wahr, in der Regel wird der Impuls nur als ein ungewohntes Kribbeln beschrieben. Auch mit einem TENS Gerät (transkutanen elektrischen Nervenstimulation) – besser bekannt als Reizstromtherapie – hat es nichts zu tun, da die FES einen direkten Behinderungsausgleich im Alltag darstellt, während ein TENS zur reinen Therapie eines Muskels dient.
Zunächst werden Sie von unseren FES-Spezialisten zu dem Hilfsmittel beraten. Dann geht es an die Erprobung, hier wird immer empfohlen den behandelnden Therapeuten mit einzuladen. Eventuell schließt sich eine Testphase mit dem Gerät an. Haben Sie das vom Arzt
ausgestellte Rezept für das Hilfsmittel, erfolgt die
Beantragung bei der Krankenkasse.
Wird das
Hilfsmittel genehmigt, bestellen wir es für den Patienten. Sie vereinbaren einen Termin zur Abgabe, wobei Sie in das System eingewiesen werden. Anschließend kommen Sie dann für regelmäßige Kontrolltermine ins Sanitätshaus.
Wenn Sie ein Fußheber-System besitzen, können Sie auch moderne
Features nutzen wie zum Beispiel eine App, über welche man die exakte Anzahl der Schritte auslesen oder auch den Verlauf beobachten kann, inwieweit sich Ihr Gehverhalten mit der FES verändert hat.
Nein, die Schädigung muss die Ursache im Zentralen Nervensystem haben. Ist das Periphere Nervensystem betroffen, kommen andere Hilfsmittel zum Einsatz, zu denen wir Sie gern beraten. Der Einsatz von FES kann trotz einer Peripheren Nervenschädigung erprobt werden, manchmal reicht die Restleitfähigkeit der Nerven noch aus.
Optimalerweise kann in der Physiotherapie mit der FES in der Gangschule das richtige Laufen wieder erlernt und somit wieder zu mehr Selbstständigkeit verholfen werden.