Was der Christopher Street Day mit Sanitätshäusern zu tun hat?

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Am 28. Juni ist wieder Christopher Street Day. Mit bunten, schrillen Paraden wird dabei weltweit für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen und queeren Menschen demonstriert. Der zunehmend selbstbewusstere Umgang mit der eigenen sexuellen Identität ist übrigens auch für die Sanitätshaus-Branche ein Thema: Sie versorgen transsexuelle Menschen nach geschlechtsangleichenden Operationen.

Am 28. Juni ist wieder Christopher Street Day. Mit bunten, schrillen Paraden wird dabei weltweit für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen und queeren Menschen demonstriert. Der Christopher Street Day erinnert an das erste bekannt gewordene Aufbegehren von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen Polizeiwillkür am 27. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street.

Früher galt: Die Welt besteht aus Mann und Frau

„Wann ist ein Mann ein Mann?“, die von Herbert Grönemeyer besungene Frage war früher einfach zu beantworten. Ebenso bei der Frau. Die Unterscheidung war durch die körperliche Identität, sprich die Geschlechtsorgane festgelegt: Penis = Mann, Vagina = Frau. Anhand dieser biologischen Merkmale wurde das Geschlecht im Geburtsregister festgelegt.

Dieses „binäre System“, also die Einteilung der Menschen in (nur) zwei Geschlechter, war über Jahrtausende hinweg selbstverständliche Grundlage von Rechtsordnung und Gesellschaft.

Heute: Wir leben in einer diversen Gesellschaft

Die gesellschaftliche Realität allerdings hat sich verändert – zu einer Vielfalt, die über männlich und weiblich hinausgeht. Beispielsweise Menschen, die zwar körperlich einem Geschlecht zuzuordnen sind, sich aber psychisch dem anderen zugehörig fühlen (Transsexuelle). Oder Menschen, deren geschlechtliches Erscheinungsbild nicht nur männlich oder nur weiblich ausgeprägt ist, sondern eine Mischung darstellt (Intersexuelle). Oder andere nicht-binäre Erscheinungsformen und Identitäten.

Nicht zuletzt der Christopher Street Day hat den selbstbewussten Umgang mit der eigenen individuellen Sexualität gefördert. Unsere Gesellschaft wird damit zunehmend bunter, diverser, vielfältiger. Im englischen Kürzel lgbtqia* (= lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intergeschlechtlich, asexuell sowie dem Stern für weitere Geschlechtsidentitäten) manifestiert sich dieser Wandel.

Körper und sexuelle Identität in Einklang bringen

Zunehmend mehr Menschen bekennen sich als transgender. Also dazu, dass sie zwar biologisch in einem männlichen Körper stecken, sich aber als Frau fühlen. Oder umgekehrt. Und eine steigende Anzahl dieser Trans-Personen geben sich mit dem für sie unbefriedigenden Zustand nicht mehr ab: Sie entscheiden sich für eine Hormontherapie oder für eine geschlechtsangleichende Operation, um ihren Körper (= die äußeren Geschlechtsmerkmale) und ihre geschlechtliche Identität in Einklang zu bringen.

Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 2.155 entsprechende Eingriffe, mehr als doppelt so viele wie noch 2014 (1.051). Zwei Drittel der Operationen (1.462) entfielen auf Trans-Frauen, also Frauen deren biologisches Geschlecht männlich ist (= Geschlechtsumwandlung von Mann zu Frau). 693 waren es bei Trans-Männern (= Geschlechtsumwandlung von Frau zu Mann). Die meisten Transitionen finden in der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren statt. (Quelle: statista.de)

Brustentfernung oder Brustaufbau meist der erste Schritt

In den meisten Fällen ist ein chirurgischer Eingriff an der Brust der erste Schritt zum neuen „Ich“. Also entweder die Entfernung der Brust bei Trans-Männern (= Mastektomie) oder der Aufbau einer Brust bei Trans-Frauen mit einem Silikonimplantat oder durch ein so genanntes „Lipofilling“ (durch abgesaugtes Eigenfett aus Bauch, Flanken oder Oberschenkel).

Nach der geschlechtsangleichenden Operation erhalten Patienten für mindestens sechs Wochen eine Kompressions-Bandage, ein Kompressionsmieder oder eine Kompressionsweste. Das reduziert Schwellungen und Blutergüsse, lindert Schmerzen und beschleunigt den Heilungsprozess

Bei Trans-Frauen sorgt ein Kompressions-BH direkt nach der Operation für eine bessere Wundheilung und dafür, das Gewebe korrekt und symmetrisch zu formen. Im Anschluss geht es vor allem darum, dass die Implantate durch den speziellen BH fixiert werden und an der richtigen Stelle bleiben.

Postoperative Versorgung im Sanitätshaus

Kompressionsbekleidung ist also ein wichtiger Teil der Nachsorge. So wird der Trend zum Trans auch für Sanitätshäuser ein zunehmendes Thema: Sie versorgen transsexuelle Menschen nach der geschlechtsangleichenden Operation beispielsweise mit individuell geeigneten Kompressionsmiedern, mit Brustepithesen (= Brustprothesen aus Silikon), mit speziellen BHs und Badeanzügen sowie anderen Produkten zur postoperativen Behandlung.

Es gibt hierfür die verschiedensten Standardprodukte; in manchen Fällen müssen sie jedoch auch nach Maß angefertigt werden. Da sind dann die Erfahrung und Kompetenz der Experten im Sanitätshaus besonders gefragt. Gerne geben wir Ihnen in unserem Sanitätshaus weitere Informationen zu diesem Thema.

Anmerkung: Wir wissen, dass es sich hierbei um ein sensibles Thema handelt bei dem die richtige Wortwahl und die Nutzung der richtigen Begrifflichkeiten ausgesprochen wichtig ist. Sollten wir in diesem Text eine falsche Formulierung gewählt oder Ausdrücke falsch genutzt haben, scheuen Sie sich bitte nicht uns zu kontaktieren! E-Mail: marketing@beuthel.de

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