Knick-Senkfuß-Einlagen: kleine Hilfe mit großer Wirkung

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Unsere Füße tragen uns durchs Leben - im Schnitt etwa 150.00 km weit. Doch oftmals tun sie das nicht ohne Probleme: Viele Menschen leiden unter Fußschmerzen oder Beschwerden beim Gehen. Häufig ist ein Knick-Senkfuß die Ursache. Doch mit der richtigen Herangehensweise kann diese Fußfehlstellung beschwerdefrei sein und sich sogar zurückbilden.

Wie erkennt man einen Knick-Senkfuß?

Der Knick-Senkfuß besteht im Grunde aus zwei Fußfehlstellungen: Dem Senkfuß und dem Knickfuß. Normalerweise hat ein Fuß zwei Fußgewölbe. Das Längsgewölbe und das vordere Quergewölbe. Sie tragen, stützen und federn den Fuß, wobei der mittlere, innere Bereich der Fußsohle vom Boden abgehoben ist.

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Unter einem Senkfuß versteht man die Abflachung des Fußlängsgewölbes. Dabei senkt sich dieser Bereich immer mehr zum Boden ab. Verstärkt sich die Abflachung so sehr, dass die Fußsohle schließlich ganz auf dem Boden aufliegt, spricht man von einem Plattfuß.Recht oft kommt es bei einem Senkfuß (oder Plattfuß) gleichzeitig auch zu einem Knickfuß. Hierbei steht der Innenknöchel deutlich innen heraus. Der Fuß ist dadurch sichtbar nach innen eingeknickt und die Ferse steht in einer X-Stellung nach außen.

Symptome und Folgen eines Knick-Senkfußes

Am häufigsten macht sich der Knick-Senkfuß durch Fußschmerzen bei Belastung des Fußes bemerkbar. Dabei treten die Beschwerden vor allem am Innenrand unter dem Innenknöchel auf und können bis in den Unterschenkel ziehen. Bei größerer Belastung kann es auch zu Krämpfen der Unterschenkelmuskulatur kommen. Außerdem zeigen sich häufig Schwellungen am Innen- und Außenknöchel. Manche Patienten klagen zudem über Schmerzen in der äußeren Fußkante, kurz vor dem Außenknöchel.

Des Weiteren können Erwachsene mit einem Knick-Senkfuß oft nicht mehr lange gehen und ihre Füße ermüden schneller.Erkennbar ist die Fußfehlstellung oft auch an den Schuhen: Wegen der hohen Belastung der Fußinnenseite sind die Schuhsohlen vor allem am Innenrand stark abgenutzt und das Fußbett ist dort oft durchgetreten.

Da es noch weitere Fußfehlstellungen und -erkrankungen gibt, die zu Beschwerden und Schmerzen führen können, sollte man für eine Diagnose in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.Für Fußschmerzen oder Schmerzen im Fußgewölbe können unter anderem auch Fersensporn, ein Spreizfuß oder Metatarsalgie verantwortlich sein.

In unserer kostenlosen Checkliste zum Thema Einlagen haben wir die häufigsten Fehlstellungen und Lösungen dafür aufgeführt. Hier können Sie diese herunterladen.

Wodruch entsteht Knick-Senkfuß?

Es gibt viele Gründe, die zu einem Knick-Senkfuß führen können. Die häufigsten Ursachen, die die Fußfehlstellung (oftmals erst im Alter) entstehen lassen, sind:

  • falsches Schuhwerk
  • mangelnde Bewegung der Füße (z.B. bei überwiegend sitzenden Bürotätigkeiten)
  • häufiges schweres Tragen
  • häufiges Stehen
  • starkes Übergewicht

In diesen Fällen kann es zu einer Rückbildung oder Schwächung der Fußmuskulatur kommen. Die natürliche Wölbung des Fußes reduziert sich - sie fällt zusammen -, damit das Körpergewicht weiterhin auf den gesamten Fuß verteilt werden kann. Und das wiederum führt zu einer Überdehnung bzw. Schwächung und Funktionsstörung der Sehnen und Muskeln.

Oft ist davon auch die Tibialis-Posterior-Sehne betroffen. Die Sehne verläuft vom Unterschenkel kommend zum Innenknöchel an den Innenrand des Fußes, und ihre Spannung sorgt für die Aufrechterhaltung des Fußlängsgewölbes im gesunden Fuß. Für ihre Schädigung verantwortliche Ursachen können außerdem sein:

Verletzungen durch Unfälle

  • Teil- oder Komplettriss der Sehne
  • Entzündung der Sehne
  • Entzündung der Sehnenscheide (z.B. bei zu schneller Steigerung der Belastung oder langfristigem Überstrapazieren)
  • Chronische Entzündung der Sehnenscheide (durch rheumatische Erkrankungen)

Ein Knick-Senkfuß tritt bei Frauen dreimal häufiger auf als bei Männern. Dabei sind vor allem Frauen zwischen 40 und 50 Jahren betroffen. Des Weiteren sind über die Hälfte der Patienten (beiderlei Geschlechts) stark übergewichtig. Aber auch Diabetes- und Bluthochdruck-Patienten neigen auffallend häufig zu der Fußfehlstellung. Außerdem kommt der Knick-Senkfuß oft bei Menschen vor, die über längere Zeit Steroide wie zum Beispiel Kortison-Medikamente eingenommen haben.
Der Knick-Senkfuß ist sehr häufig bei Rheumatikern zu sehen. Wenn der Vorfuß dazu noch abduziert, sich also nach außen verzieht, spricht man von der sogenannten "Windmühlenfigur".

Wie behandelt man einen Knick-Senkfuß?

Bei den meisten Patienten ist eine Knick-Senkfuß-Fehlstellung ohne Operation behandelbar. Bei der sogenannten konservativen Behandlung, also ohne eine OP, wird in der Regel eine Linderung der Beschwerden bereits durch stützende orthopädische Knick-Senkfuß-Einlagen erreicht. Zusammen mit qualitativ hochwertigen Schuhen bieten solche Einlegesohlen eine gute Basis für eine beschwerdefreie Bewegung des Fußes beim Gehen und Laufen.

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Die orthopädischen Einlagen werden meist nach vorheriger Untersuchung vom Arzt verschrieben und sind im Sanitätshaus erhältlich. Die Kosten für (Standard-) Knick-Senkfuß-Einlagen übernimmt bei der Vorlage eines Rezepts in der Regel die Krankenkasse (bis auf die Rezeptgebühr von 10% des Preises, die jedoch maximal 10 Euro beträgt). Ohne ärztliche Indikation und Verordnung muss der volle Preis für die Einlagen gezahlt werden. Wünscht der Patient eine Versorgung über den Standard hinaus, kommt auf ihn eine Zuzahlung zu.

Wird eine schmerzende Fußfehlstellung nicht behandelt, kann sich die Fußform erheblich verschlechtern. Knieprobleme und Arthrose in den Fuß- und Kniegelenken können die Folge sein. Ist bereits ein Funktionsverlust der Tibialis-Posterior-Sehne vorhanden, wird zu einer Operation geraten, um eine Schädigung der Gelenke zu vermeiden.

Ebenso kann ein Fersensporn durch die Knick-Senkfußstellung hervorgerufen werden. Durch den veränderten Zug der Achillessehne und der Plantarponeurose entsteht Reibung am Fersenbein. Dadurch kommt es zu einem Missverhältnis von Osteoblasten und Osteoklasten, Knochenauf- und -abbauzellen)

Was bewirken Knick-Senkfuß-Einlagen?

In der Regel werden Einlagen für den Knick-Senkfuß vom Arzt verordnet und im Sanitätshaus von einem Orthopädietechniker individuell an den Fuß des Patienten angepasst. Die speziellen orthopädischen Einlagen unterstützen vor allem das Fußlängsgewölbe und lindern durch ihre Stütz- und Polsterfunktion die Beschwerden. Außerdem tragen sie dazu bei, dass keine Arthrose in den Fuß- und Kniegelenken entsteht.

Bei einem Knick-Senkfuß kommen in erster Linie sensomotorische, sogenannte "aktive Einlagen" bzw. propriozeptive Einlagen zum Einsatz. Sie besitzen klar definierte Be- und Entlastungsflächen, die die Fuß- und Beinmuskulatur stimulieren. Die Muskulatur wird angeregt und dadurch ein muskuläres Ungleichgewicht aufgehoben. Der Fuß wird entlastet und das Gehen deutlich erleichtert.

Wurden Ihnen Knick-Senkfuß-Einlagen verordnet, sollten Sie dringend auch auf das richtige Schuhwerk achten. Die Schuhe, in denen die Einlagen getragen werden, müssen stabil und fest sein, um ein Durchtreten von Einlage und Schuh zu vermeiden. Außerdem sollten Sie sich vom Experten im Sanitätshaus in Bezug auf die Verwendung verschiedener Einlagen für unterschiedliche Aktivitäten in Beruf, Freizeit und Sport beraten lassen.

Testen Sie am besten gleich bei Abholung Ihre neuen Einlagen, damit etwaige Nachbesserungen direkt vorgenommen werden können. Da die Einlagen im normalen Gebrauch stark beansprucht werden, sollten sie regelmäßig - am besten halbjährlich - erneuert werden.

Übungen können die Fußfehlstellung verbessern

Ist die Tibialis-Posterior-Sehne stabil, intakt und entzündungsfrei, kann durch regelmäßiges Training mit speziellen, kräftigenden Übungen das Fußgewölbe gezielt wieder stabilisiert und aufgebaut werden. Liegen nur leichte Knick-Senkfuß-Beschwerden vor, können die Übungen auch vorbeugend durchgeführt werden. Wenn Sie bereits deutliche Beschwerden oder eine akute schmerzhafte Reizung des Fußes haben, sollte das Training allerdings nicht ohne vorherigen ärztlichen Rat erfolgen.

Fazit zum Knick-Senkfuß

Es gibt viele Gründe, die zu Abflachung des Fußlängsgewölbes und damit zu einem Knick-Senkfuß führen können. Und oftmals geht die Schwächung oder Schädigung der Tibialis-Posterior-Sehne damit einher.
Doch die durch die Fußfehlstellung hervorgerufenen Beschwerden müssen kein dauerhaftes Problem darstellen. Sehr häufig reicht die Verwendung einer Knick-Senkfuß-Einlage aus, um wieder schmerzfrei durchs Leben zu gehen. Die orthopädischen Einlagen werden vom Arzt verordnet und im Sanitätshaus vom Orthopädietechniker auf den betroffenen Fuß und seine Bedürfnisse angepasst. Als vorbeugende bzw. unterstützende Therapie können in vielen Fällen auch spezielle Kraftübungen zur Stabilisierung und zum Aufbau des Fußgewölbes durchgeführt werden.

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