Ich geh' mal eben noch schnell zur Toilette. Das sagt sich leicht, wenn man fit ist. Für viele Menschen wird der Gang zum WC mit zunehmendem Alter oder nach einer Hüft- bzw. Knieoperation zum Problem. Was sich dann zur Unterstützung anbietet, ist eine Toilettensitzerhöhung. Wir erklären, worauf Sie achten sollten.
Es gehört zur Routine des Alltags, zur Selbstverständlichkeit: Mehrmals am Tag - manchmal auch in der Nacht - muss jeder zur Toilette. Was von gesunden Menschen ohne großes Nachdenken erledigt wird, bedeutet für erkrankte oft ein Hindernis. Eine der größten Hürden ist die geringe Höhe, in der das WC-Becken angebracht wird: 40 cm (ohne Deckel) ist das Standardmaß in Deutschland. Doch das ist oft zu niedrig.
Jeder, der Schwierigkeiten mit der regulären Höhe hat! Diese Probleme äußern sich in Beschwerden beim Hinsetzen bzw. Aufstehen, bei der Sicherheit auf dem WC oder auch bei eingeschränkter Beweglichkeit.
Toilettensitzerhöhungen können hilfreich sein bei Erkrankungen wie
Jedoch möchten sich Senioren in einigen Fällen auch den Wunsch nach mehr Komfort erfüllen und entscheiden sich für einen Sitzerhöher, um Schmerzen vorzubeugen.
Es gibt kaum etwas, was intimer ist, als der Gang zum stillen Örtchen. Den meisten Menschen fällt es schwer, hierbei Hilfe anzunehmen. So lange wie es geht, möchte man am liebsten selbstständig dabei bleiben. Eine Sitzerhöhung der Toilette ermöglicht genau das: eigenständig sein und die Intimsphäre schützen.
Zudem erleichtert das Hilfsmittel im Bad natürlich das Leben, wenn man Schmerzen oder Beschwerden hat. Die Knie- und Hüftgelenke werden geschont ebenso wie der Rücken. Das Säubern fällt nicht so schwer, weil das Verdrehen bei aufrechter Haltung einfacher wird.
Wird die Sitzerhöhung für pflegebedürftige Menschen eingesetzt, schont sie auch die Gesundheit der Pflegeperson, weil man sich nicht so weit nach unten beugen muss. Der Rücken wird weniger beansprucht. Beim Umsetzen vom Rollstuhl zur Toilette wird ein geringerer Kraftaufwand benötigt, wenn der Patient bereits etwas höher sitzt.
Solange das Benutzen des WCs noch möglich ist, sparen Sie sich in der Pflege auch die Verwendung von Windeln oder Vorlagen. Gerade bei empfindlicher Haut kann das ein großer Vorteil sein. Benötigen Sie jedoch mehr Schutz, vielleicht weil eine Blasen- oder Darmschwäche vorliegt, beraten wir Sie im Sanitätshaus gern zu passenden Inkontinenzversorgungen.
Welche Form Sie wählen sollten, richtet sich nach Ihren Bedürfnissen. So ist eine Toilette mit Deckel und integrierter Absenkautomatik sinnvoll, damit nichts ins Becken fallen kann. Fehlt aber die Kraft oder die Beweglichkeit der Finger, den Deckel zu heben, können auch WCs ohne Deckel hilfreich sein.
Sinnvoll sind höhenverstellbare Sitze, die auf die jeweiligen Nutzer abgestimmt werden können oder die "mitwachsen" - also mit zunehmenden Beschwerden den Komfort anpassen. Übrigens gibt es auch Toilettensitze, die mit Motorkraft das Aufstehen unterstützen.
Armlehnen dienen nicht nur der Bequemlichkeit - sie sind wichtig, um mit dieser Hilfe aufzustehen und sich hinzusetzen. Außerdem sorgen Sie für seitliche Sicherheit, damit der Patient nicht von der Toilette rutschen kann. Achten Sie dabei auf genügend Platz, damit Sie die Beine komfortabel unterbringen und der Körper nicht eingeklemmt wird. Ein gute Idee sind hochklappbare Armlehnen, die ein sicheres Gefühl auf der Toilette geben, dann aber aus dem Weg geräumt werden können. Noch mehr Annehmlichkeit bieten gepolsterte Armlehnen.
Abgrenzen muss man den Aufsatz auf dem WC vom Toilettenstuhl, einer mobilen Toilette im Wohnraum. Der Stuhl wird sehr häufig bei der Pflege älterer Menschen gebraucht. Er ist zum einen direkt über der Toilette platzierbar, überbrückt andererseits durch seinen Einsatz nachts den langen Weg zum WC.
Wenn Sie in einen Pflegegrad eingestuft sind und einen Toilettenaufsatz wünschen, sollten Sie Ihre Pflegekasse darauf ansprechen. Ist ein entsprechendes Krankheitsbild, zum Beispiel Demenz, vorhanden, wird die Kasse in den meisten Fällen die WC-Erhöhung nach Abschätzung der Kosten übernehmen, abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung von höchstens 10 Euro.
Haben Sie noch keinen Pflegegrad, wenden Sie sich bezüglich einer Verordnung an Ihren Arzt. Aber auch bei einem bestehenden Pflegegrad benötigt das Sanitätshaus ein Rezept.
Auch Folgerezepte sind üblich, wenn das Hilfsmittel nach einigen Jahren zu großen Verschleiß aufweist. Schließlich ist die Erhöhung meist einer großen Belastung ausgesetzt.
Selbstverständlich stehen Ihnen im Sanitätshaus ebenso viele Modelle ohne Verordnung zur Verfügung, wenn Sie Ihr Zuhause einfach etwas seniorenfreundlicher gestalten möchten.
Ein erhöhter WC-Sitz hilft vielen Menschen, weiter ohne fremde Hilfe zur Toilette gehen zu können. Sie bewahren sich dadurch sowohl ein Stück Lebensqualität, gewinnen aber auch viel Selbstständigkeit. Denn eine Toilettensitzerhöhung sorgt ebenfalls für eine größere Sicherheit beim Toilettengang.
Die Sitzerhöhung gibt es in verschiedenen Ausführungen, je nach Bedürfnis bzw. Krankheitsbild. Vielfach kommen sie bei Erkrankungen wie Demenz, Multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall zum Einsatz.
Wir unterstützen Sie gern, wenn Sie sich rund um das Thema Hilfen im Bad und WC beraten lassen möchten. Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf.