6 Tipps: So bekämpfen Sie Fußschmerzen beim Hammerzeh

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Die Zehen sind dauerhaft verkrümmt. Schwielen oder Hühneraugen treten auf. Kein normaler Schuh passt mehr. Und auch die Schmerzen werden immer stärker. Wer von Hammerzehen geplagt wird, ist dankbar für jede Erleichterung. Hier finden Sie Tipps dazu.

"Du bist der Hammer!" Frauen mögen Komplimente. Und um sie zu erhalten, nehmen sie auch gesundheitliche Beschwerden auf sich. Zum Beispiel das Tragen von zu engen, sehr hohen Schuhen über einen langen Zeitraum. Wenn die Zehen dann "der Hammer" sind, wird es alles andere als schön. Nämlich extrem schmerzhaft.

Wie entstehen Hammerzehen?

Hammerzehen (Hallux malleus) gehören zu den häufigsten Fuß- bzw. Zehenfehlstellungen. Dabei sind sie in den seltensten Fällen angeboren, sondern werden im Laufe des Lebens erworben. Der Hauptgrund sind unpassende Schuhe - und das über eine längere Zeit. Deshalb kämpfen Frauen auch verstärkter mit Hammerzehen als Männer. Sie tragen gerade in der Jugend oft zu kleines oder zu enges Schuhwerk. Werden dann auch noch die vorrangig hochhackigen Modelle ausgesucht, ist die Chance auf Fußdeformitäten groß. Die Hammerzehe steht dabei ganz oben an.

Sehr oft geht die Fußfehlstellung mit weiteren sehr verbreiteten Deformitäten einher, dazu gehören:

  • Hallux valgus (Ballenzeh)
  • Spreizfuß
  • Senkfuß
  • Hohlfuß

Manchmal sind rheumatische Erkrankungen ursächlich und zu einem geringen Teil sind Hammerzehen angeboren.

Wie erkennt man den Hammerzeh?

Weil sich die Fußzehengelenke in den einschnürenden Schuhen nicht richtig ausstrecken können, nehmen sie eine gebeugte Haltung ein. Das Mittelglied zeigt dabei nach oben, das Endglied nach unten. Eine komplette Streckung ist nicht mehr möglich. Die Folge: Die aufgerichtete Zehe reibt kontinuierlich an den Schuhen. Es entstehen Blasen, Schwielen und Hühneraugen. Dazu kommt der Druckschmerz beim Stehen und Laufen.

6 Tipps: Was hilft bei Hammerzehen?

1. Schuheinlagen mit Pelotten benutzen

Leiden Sie bereits unter Hammerzehen? Dann brauchen Ihre Füße täglich Unterstützung. Spezielle, maßgefertigte Einlagen für die Schuhe mit individuell platzierbarer Pelotte sind dabei hilfreich. Eine Pelotte ist eine gepolsterte Erhebung auf der Einlage, die gleichzeitig entlastet und stützt.

Beim Hammerzeh wird die Pelotte meist hinter den Mittelfußköpfchen eingesetzt. Fragen Sie dazu einfach im Sanitätshaus nach - die Spezialisten für Einlagen können Ihren Fußabdruck nehmen und individuell eine Einlage für Sie anfertigen.

2. Schienen bei Hammerzehen und Hallux-Problemen

Tritt der Hammerzeh in Verbindung mit einem Hallux valgus auf, helfen den Betroffenen Zeh-Orthesen - Schienen, die den Ballenzeh korrigieren sollen. Solch eine Hallufix-Schiene kann mit einer Hammerzehenschlaufe ausgerüstet werden. Damit wird die gekrümmte Zehe wieder gerader gerückt.

3. Viel barfuß laufen

Das Beste, was (fast) allen Füßen passieren kann! Vor allem im Kindesalter bzw. solange die Füße noch wachsen, ist das Barfußlaufen ein Gewinn, weil die Fußmuskeln sich so am effektivsten kräftigen lassen. Doch auch Erwachsene dürfen gern Schuhe und Strümpfe ablegen so oft es geht.

Ausnahme: Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind oder ähnlichem und sehr darauf achten müssen, sich nicht an den Füßen zu verletzen.

4. Passende Schuhe wählen

Und zwar von Anfang an! Vor allem bei Kindern ist auf gute Qualität von Schuhen zu achten: anatomisch perfektes Fußbett, genügend Platz für die Füße, guter Halt im Schuh. Die schicken Modelle wie hauchzarte Ballerinas oder später die schmalen Stilettoes sollten nicht zum Begleiter im Alltag werden, sondern nur zu besonderen Anlässen die Füße schmücken.

Schuhe müssen bequem, aber gleichzeitig stützend sein. Die richtigen Schuhe verursachen keine Hammerzehen! Zum Beispiel gibt es beim Orthopädieschuhmacher extra weite Schuhe mit Fußkappe, bei denen nichts drückt und reibt.

5. Fußgymnastik und Physiotherapie bei Hammerzehen

Wenn Sie bereits einen Hallux malleus entwickelt haben oder sich erste Anzeichen wie Druckschwielen bemerkbar machen, trainieren Sie Ihre Füße! Mit speziellen Übungen wie "Handtuch mit den Zehen heben" und Streckbehandlungen bleiben die Muskeln beweglicher. Auch das Tapen mit Kinesio-Tape kann eine Möglichkeit sein, die Schmerzen bei Hammerzehen zu reduzieren.

6. Fußpflege bzw. Podologie

Ob Sie sich selbst Zeit nehmen, um Ihre Füße regelmäßig zu pflegen oder ob Sie einen Profi für die Fußpflege wählen, das richtet sich nach Aufwand und Vorlieben. Auf jeden Fall benötigen unsere Füße Aufmerksamkeit: Es gilt, übermäßiger Hornhaut gegenzusteuern, die Sohlen und Zehen auf Verletzungen zu kontrollieren, die Nägel in Form zu halten, die Haut zu cremen und vieles mehr.

Aus einer krankhaft verdickten Hornhaut, welche durch zu hohe Beanspruchung entsteht, können sich nämlich Schwielen und schmerzhafte Hühneraugen entwickeln - mögliche erste Vorzeichen von Hammerzehen. Schutzverbände sind hilfreich, wenn schon Druckstellen aufgetreten sind.

Operation des Hammerzehs: Ist das sinnvoll?

Selbst mit eifrigster Übung wird ein Hammerzeh nicht wieder in eine komplett gesunde Fußstellung gebracht werden können. Ist die Zehendeformität zu weit fortgeschritten, kann eine Operation als letztes Mittel Erleichterung bringen, um wieder schmerzfrei laufen zu können. Hierzu ist eine umfangreiche Beratung und das Abwägen der Vor- und Nachteile notwendig.

Fazit zum Hammerzeh

Gekrümmte Zehen, die an den Gelenken nach oben stehen, bezeichnet man als Hammerzehen. Durch die aufgerichtete Haltung reiben und drücken die Zehen dauerhaft beim Laufen in Schuhen. Hier helfen Orthesen wie eine Hallux-Schiene und Bequemschuhe und maßgefertigte Einlagen vom Orthopädieschuhmacher. Am besten ist es natürlich, dem Hammerzeh vorzubeugen. Laufen Sie viel barfuß, tragen Sie keine engen, hohen Schuhe und trainieren Sie regelmäßig Ihre Fußmuskeln.

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