Osteoporose: Therapie, Ernährung, Vorbeugen - das stärkt Knochen

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Unser Skelett ist faszinierend - es erneuert sich etwa alle zehn Jahre und obwohl es nur etwa 12% des gesamten Körpergewichtes ausmacht, trägt es die komplette Last. Und doch wird es oft stiefmütterlich behandelt und rückt erst in den Fokus, wenn man unter Knochenbrüchen leidet. So wie bei der Osteoporose, mit der bei frühzeitiger Erkennung ein recht normales Leben möglich ist. Was steckt hinter dem Knochenschwund?

Die Symptome von Osteoporose

Dabei verschwinden die Knochen natürlich nicht. Aber sie werden poröser und zerbrechlicher, was meist an der Wirbelsäule sichtbar wird: Die Wirbelkörper brechen ein, es kommt zu Sinterungen und dem typischen "Witwenbuckel" (Rundrücken), hervorgerufen durch Kompressionsfrakturen. Stark betroffen sind auch Knochen im Oberschenkel-, im Becken- und Armbereich.

Das Fatale an der Osteoporose ist eben, dass man sie meist erst dann bemerkt, wenn sie sich in einem fortgeschrittenen Stadium befindet und erste Brüche auftreten. Selbst auf dem Röntgenbild ist die Frühphase manchmal schwer zu erkennen, erst ein MRT gibt Aufschluss.

Da die Erkrankung aber schon viel früher beginnt, lohnt sich eine Knochendichtemessung, bei der der sogenannte T-Wert ermittelt wird. Zum Einsatz kommt die DXA-Methode, ein strahlungsarmes Röntgen. Der Wert zeigt an, wie weit die ermittelte Knochendichte vom Durchschnittswert gesunder Frauen und Männer (30 Jahre alt) abweicht. Ist er kleiner als -2, deutet viel auf eine Osteoporose hin.

Zahlt die Krankenkasse die Messung der Knochendichte?

Nicht automatisch: Nur bei einer diagnostizierten Osteoporose übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) - und das auch nur alle 5 Jahre! Sind Sie daran interessiert, Knochenbrüchen vorzubeugen, und wollen wissen, wie es um Ihre Knochendichte bestellt ist, müssen Sie die DXA-Methode selbst zahlen. Wird die Messung jedoch ärztlich als Therapie-Entscheidung benötigt, dann fällt das auch unter eine Kassenleistung, wie die Verbraucherzentrale mitteilt.

Die Ursachen des Knochenschwunds

Rund 80% aller Osteoporose-Patienten sind Frauen - und zwar nach den Wechseljahren. Der Knochenschwund kann sich nämlich durch Östrogenmangel, die Entfernung der Eierstöcke und den frühen Einsatz der Menopause verstärkt entwickeln. Auch haben Frauen von Natur aus "feinere" Knochen.

Allgemein entsteht die Erkrankung durch die Schwächung des Knochengefüges, was durch einen zu niedrigen Mineralsalzgehalt, eine zu geringe Knochendichte oder eine gestörte Knochenarchitektur hervorgerufen wird.

Im Laufe unseres Lebens wird das Skelett ständig ab- und wieder aufgebaut. Nimmt der Abbau des Knochengerüstes aber schneller zu als es erneuert werden kann, entwickelt sich eine Osteoporose oder auch Knochensubstanzverlust genannt. Dann reicht schon eine geringe Belastung und es kommt zum Knochenbruch.

Welche Risikofaktoren sollte man kennen?

Es gibt Faktoren, die Sie beeinflussen können und welche, auf die Sie leider keinen Einfluss haben. So scheint eine genetische Vorbelastung eine Rolle zu spielen. Auch auf das fortschreitende Alter können Sie nicht gezielt einwirken. Ebenso erhöht das Zusammentreffen mehrerer Determinanten die Möglichkeit, an Knochenschwund zu erkranken.

Und doch besteht die Chance, Osteoporose zu verzögern oder zu mildern, wenn Sie Ihr Leben darauf einstellen. Viele Patienten berichten davon, dass man auch mit angegriffenen Knochen noch gut zurechtkommen kann.

Zu den Risikofaktoren für Osteoporose gehören:

  • höheres Alter
  • Geschlecht (Frauen erkranken viel häufiger)
  • Bewegungsmangel
  • ungesunde Ernährung, Rauchen, zu viel Alkohol
  • Mangel an Kalzium und Vitamin D
  • bestimmte Medikamente wie Cortison
  • Knochenerkrankungen
  • zu niedriges Körpergewicht
  • genetische/familiäre Veranlagung

Welche Therapie hilft bei Osteoporose?

Eine allgemein gültige Behandlungsmethode gibt es nicht. Unter anderem kommt es darauf an, in welcher Phase des Krankheitsverlaufes man mit der Therapie beginnt. Wichtig ist auch, dass man Ausdauer mitbringt, denn Osteoporose ist nicht mit einer Tablette in den Griff zu bekommen. Es zahlen sich langfristige Strategien aus, schließlich wird von den Patienten oft nicht weniger verlangt, als ihr komplettes Leben zu ändern.

Der Erkrankte entscheidet selbst, was er wie umsetzen oder in seinen Alltag integrieren kann. Denn Sie kennen Ihren Körper am besten und wissen, was für Sie machbar ist.

In der Regel baut die Osteoporose-Therapie auf drei Säulen auf:

  1. a) Sport / Bewegung
  2. b) Ernährung / Vitamine
  3. c) bestimmte Medikamente

Eine allein reicht meist nicht. Deshalb sollten Sie sich nicht nur auf die Arzneimittel verlassen, die Ihnen Ihr Arzt verschreibt. Es gehört auch eine große Portion Selbstmotivation dazu, um dem Knochenschwund aktiv den Kampf anzusagen.

a) Sport / Bewegung

Hier bewährt sich: "Wer rastet, der rostet." Wer nicht aufhört, seinen Körper zu fordern, der kommt auch mit altersbedingten Defiziten besser zurecht. Lautet die Diagnose Osteoporose, dann ist regelmäßiges (!) Training Voraussetzung, um das Fortschreiten der Symptome einzudämmen.

Dabei ist nicht jeder Sport für Menschen mit Osteoporose gleich gut geeignet. Meiden sollten Sie risikoreiche Bewegungsarten, um möglichst Stürze und damit Knochenbrüche zu verhindern. Es gibt allerdings auch bestimmte Funktionsübungen, die genau die Erkrankung im Visier haben. Dazu gehören Gymnastik und spezielle Techniken, um Balance und Koordination zu steigern.

Indem Sie Ihre Muskeln aufbauen, unterstützen Sie auch die Knochen. Dazu kommt: Schmerzen können durch viel Bewegung reduziert werden. Wer agil ist und die Beschwerden aktiv bekämpft statt sich ihnen "auszuliefern", kommt mit einer Osteoporose weiter gut durchs Leben.

b) Ernährung / Vitamine

Damit das Skelett nicht so leicht brüchig wird, muss die Knochendichte unterstützt werden, denn die nimmt ja gerade bei Osteoporose ab. Was Knochen hilft? Gesunde Kost und ausreichend Vitamine sowie Mineralstoffe, die das Knochengerüst stärken.

Dazu gehören vor allem:

  • Kalzium - es ist Bestandteil des Knochens und ist deshalb für den Aufbau so notwendig; befindet sich vorrangig in Milchprodukten, braucht allerdings weitere Vitalstoffe, um das Kalzium aktiv zu nutzen.
  • Vitamin D - wird zu 80-90% natürlich über die Sonnenstrahlen in den Körper aufgenommen und dort auch für eine lichtärmere Zeit gespeichert; es ist essentiell für die Knochenbildung (nicht umsonst achtet man schon bei Säuglingen auf eine konstante Vitamin D-Zufuhr), der Stoff kann aber auch zu einem gewissen Teil über die Ernährung zugeführt werden (Hauptlieferant ist Fisch)
  • Magnesium - ohne dieses Mineral funktioniert auch die Aufnahme von Kalzium nur begrenzt. Magnesiummangel ist weit verbreitet, es wird in den Knochen eingelagert und unterstützt auch Muskelverspannungen. Kommt häufig in Nüssen und Samen vor
  • Vitamin K - ist der Körper damit gut versorgt, sinkt das Risiko für Knochenbrüche; zusätzlich hilft es bei der Blutgerinnung, vertreten ist es stark in grünem Gemüse

Gibt es bei Ihnen Anzeichen von Osteoporose, sollten Sie Fleisch, Zuckerhaltiges und zu Salziges nur noch in kleinen Portionen verzehren. Auch die Reduzierung von Fett wird empfohlen. Es gilt aber: Solange nicht ärztlich verordnet, gibt es keine Tabus. Das rechte Maß sollte jedoch unbedingt eingehalten werden.

c) bestimmte Medikamente

Arznei, die bei Osteoporose verordnet wird, kann auf zwei Arten helfen: erstens den weiteren Knochenabbau verhindern (antiresorptiv) oder zweitens den Aufbau des Knochens unterstützen (osteoanabol). Ziel ist immer, so viel wie möglich von starken Knochen zu erhalten und damit Frakturen zu reduzieren.

Ab wann Medikamente verordnet werden, hängt zum Beispiel von der Höhe des T-Wertes ab. Die Basistherapie aus Vitamin-Gaben und Tipps zur Bewegung ist dabei immer eingeschlossen. Die größte Gruppe der Medikamente machen die Bisphosphonate aus, die den Knochenabbau hemmen.

Was bewirken Orthesen bei Osteoporose?

Vor allem im Rückenbereich kommen Orthesen bei Knochenschwund zum Einsatz, denn die Wirbelsäule ist oft am stärksten von der Erkrankung betroffen. Sie können dann passiv nur den Rücken durch ein Korsett stützen oder aktiv die Körperhaltung regulieren und richtig stellen.

Moderne Orthesen setzen auf Biofeedback, was bedeutet, dass Ihr Körper automatisch an die korrekte Haltung erinnert wird, wenn er in eine Fehlstellung verfällt. Damit kann Osteoporose-Anzeichen wie dem Rundrücken entgegengewirkt werden. Die Rückenorthese sorgt für die Stärkung Ihrer Muskeln, was wiederum zu weniger Schmerzen führt. Und sie richtet die Wirbelsäule auf: Der Patient kann wieder durchatmen, die das Krankheitsbild begleitende Kurzatmigkeit entfällt.

Um all dies leisten zu können und ein optimales Hilfsmittel bei Knochenschwund zu sein, muss die Orthese im Sanitätshaus vom Experten angepasst werden. Mit einem Standard-Modell ist vielen Osteoporose-Patienten nicht geholfen, deshalb ist ein Beratungs- und Anprobetermin im Fachhandel sehr sinnvoll.

Fazit

Osteoporose ist behandelbar. Knochenbrüche müssen also nicht sein und Schmerzen auch nicht. Schwierig ist es jedoch, den richtigen Zeitpunkt für eine Therapie bei Osteoporose zu erwischen, weshalb man nicht erst mit einer gesunden Lebensweise beginnen sollte, wenn die Diagnose Knochenschwund steht.

Knochenstarke Ernährung, viel Bewegung und ausreichend Vitamine sind beste Voraussetzungen, um lange vital und belastbar zu bleiben.

Vor allem Frauen sollten nach den Wechseljahren auf zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Unter- bzw. Übergewicht achten, weil sie doppelt so häufig von Osteoporose betroffen sind.

Haben Sie aufgrund der porösen Knochen Schmerzen im Rücken, ist eine spezielle Orthese ein hilfreiches Mittel, um die Muskeln zu stärken und die Symptome von Osteoporose zu mildern.

Interessieren Sie sich für das Thema oder haben auch Sie Osteoporose? Das Sanitätshaus Beuthel in Wuppertal informiert Sie gern über diepassenden Hilfsmittel, um mit Osteoporose aktiv zu sein. Einfach anrufen: Telefon (0202) 430 46-800.

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