Motorisiert unterwegs, mobil sowie unabhängig sein - und alles ohne Führerschein und Abgase! Egal, ob es um das Meistern des Alltags geht, man einen Ausflug machen oder Freunde besuchen möchte: mit einem sogenannten Scooter kann sogar der Besuch im Wald wieder möglich werden. Lesen Sie hier mehr über die Elektromobile.
Mobil sein bedeutet Lebensqualität. Durch ein Elektromobil erlangen viele Menschen, die Probleme beim Gehen haben, ihre Selbstständigkeit und Autonomie zurück. Welche verschiedenen Arten von Elektroscootern es für drinnen und draußen gibt es? Was sollte man beim Kauf beachten? Welche Rolle spielt die Krankenkasse bei der Anschaffung? Wir erklären es und geben Tipps rund um den E-Scooter.
Der E-Scooter ist bei weitem nicht nur ein Seniorenmobil. Grundsätzlich ist das Elektromobil für alle Erwachsenen gedacht, die in ihrer Bewegung beeinträchtigt sind und denen das Laufen schwer fällt - es kann also allen Personen ab 15 Jahren und mit Mobilitätseinschränkungen eine große Hilfe sein. Zu den Nutzern eines Scooters gehören Menschen, die weitere Wege nicht mehr ohne Unterstützung bewältigen können genauso, wie Patienten mit verletzungs- oder krankheitsbedingten Gehschwierigkeiten.
Dazu zählen u.a.:
Ein Scooter ist als mobile Unterstützung gedacht, wenn das selbstständige Gehen zwar eingeschränkt, aber generell noch möglich ist. Er sollte aber nicht als alleiniges Hilfsmittel verwendet und durchgehend genutzt werden. Auch müssen die körperlichen und geistigen Voraussetzungen für das Bedienen des Elektromobils - vor allem im Straßenverkehr - gegeben sein.
Der Elektroscooter eignet sich nicht für Personen, die sich nicht mehr alleine fortbewegen können. In diesen Fällen ist der Elektrorollstuhl die bessere Wahl.
Wenn Sie sich ein Elektromobil kaufen möchten, sollten Sie sich vorher genau überlegen, welchen Zweck der Scooter erfüllen soll - denn es gibt viele verschiedene Typen und Einsatzmöglichkeiten. Lassen Sie sich am besten von einem Experten im Sanitätsfachhandel bei der richtigen Auswahl behilflich sein. Auch eine Probefahrt kann bei der Entscheidung helfen.
Sie haben zum Beispiel die Wahl zwischen Indoor-, Outdoor- oder Allroundelektromobilen. Machen Sie sich vor dem Kauf am besten Gedanken über:
Möchten Sie den E-Scooter im Pkw transportieren, sollten Sie im Vorfeld testen, ob der Transport im bereits vorhandenen Auto möglich ist. Eventuell benötigen Sie auch eine Rollstuhlrampe, um das Elektromobil ins Fahrzeug zu fahren.
Im Bereich der Elektroscooter gibt es viele verschiedene Ausführungen für unterschiedliche Einsatzgebiete. Erst einmal kann man die einzelnen Modelle unterteilen in:
Geschwindigkeit | Reichweite | |
Kompaktmodelle | bis 6 km/h | bis 12 km |
Standardmodelle | 6 - 15 km/h | bis 70 km |
Kabinenfahrzeuge | 6 - 15 km/h | bis 70 km |
Spezialmodelle | bis 6 km/h | bis 40 km |
In Bezug auf die Angaben der Reichweiten muss man allerdings mit einberechnen, dass die Batterie je nach Fahruntergrund, Gelände und Gewicht des Fahrers unterschiedlich viel Leistung bringen muss.
Dementsprechend variiert auch die Reichweite des Scooters. So kommt man auf glatter Fahrbahn ohne Steigungen und Hindernissen wesentlich weiter, als bei Fahrten in unwegsamen Gelände.
Sie können einen Elektroscooter auf ganz unterschiedliche Weise nutzen. Im Bereich der Outdoor-Scooter unterscheidet man zwischen Modellen für den Gebrauch in der Stadt und für das Gelände.
Die Stadtelektromobile sind so konzipiert, dass der Nutzer mit ihnen unterwegs - bei gegebener Barrierefreiheit - die meisten alltäglichen Situationen meistern kann. Dazu gehören zum Beispiel Einkaufstouren, Arztbesuche oder Ausflüge in den Park.
Mit einem geländefähigen Scooter kann man auf unbefestigten Wegen und im unwegsamen Gelände fahren. Durch eine entsprechende Federung, einen starken Motor, große Räder und eine hohe Bodenfreiheit lassen sich Hindernisse leicht überwinden. Es gibt sogar Modelle mit Allrad-Antrieb. Selbst Steigungen von bis zu 20% können, bei entsprechend starken Elektromotoren, gemeistert werden.
Die Indoor-Elektromobile bieten sich für Menschen an, die bereits in ihrer Wohnung Probleme bei der Fortbewegung haben. Die Merkmale dieser E-Scooter-Modelle sind vor allem eine kompakte Abmessung und ein kleiner Wendekreis. Dadurch kann das Elektromobil gut in der Wohnung manövriert werden und passt auch in einen Fahrstuhl.
Schließlich gibt es noch die Variante eines Reise-Scooters. Diese Modelle sind in der Regel leicht zu zerlegen bzw. faltbar und damit gut im Auto zu transportieren.
Übrigens: Ein Elektromobil zählt als Krankenfahrstuhl, wenn es max. 15km/h schnell ist, nicht breiter als 110 cm und das Eigengewicht inklusive Akku unter 300 kg liegt.
Die gute Nachricht: Elektromobile, die zu der Kategorie Krankenfahrstuhl gerechnet werden, fallen dementsprechend auch unter die gesetzlichen Bestimmungen für ebendiese. Das heißt, dass man für das Fahren weder einen Führerschein benötigt, noch eine Helm- oder Gurtpflicht besteht.
Trotzdem sollten in jedem Fall die Verkehrsregeln bekannt sein und eingehalten werden. Ein Krankenfahrstuhl darf grundsätzlich überall dort in Schrittgeschwindigkeit fahren, wo Fußgängerverkehr zulässig ist, d.h. auf Gehwegen und in Fußgängerzonen. Ansonsten auch auf der Straße. Scooter mit einer Mindestgeschwindigkeit von 10 km/h dürfen auch auf Landstraßen und auf Radwegen fahren.
Außerdem gibt es einige Regeln und Voraussetzungen, die bei (bestimmten) E-Scootern bedacht und erfüllt werden müssen:
Zusätzlich sollte das Elektro- bzw. Seniorenmobil in Bezug auf die Sicherheit - vor allem in der dunklen Jahreszeit - mit weiteren Sicherheitsausstattungen versehen sein. Dazu gehören:
Auch ein Rammschutzbügel kann sinnvoll sein, um den Elektromotor im Falle eines Aufpralls zu schützen. Zusätzliche Stützräder können für das Fahren auf unwegsamen Gelände und beim Überwinden von Hindernissen hilfreich sein.
Als Einsteiger- bzw. Kompaktmodell sind die Elektromobile bereits ab 1.000 Euro erhältlich. Die Preisspanne ist allerdings sehr groß und ein Elektroscooter kann auch - je nach Ausstattung, Laufleistung etc. - bis zu 10.000 Euro kosten.
Elektromobile gelten meistens als Sonderform des Elektrorollstuhls und gehören in der Regel zu der Kategorie Krankenfahrstühle. Das heißt, dass sie als anerkanntes Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenkassen gelistet und damit verordnungsfähig sind.
Wer ein Elektromobil benötigt und die Kosten von der Krankenkasse erstattet bekommen möchte, benötigt ein Rezept bzw. eine ärztliche Verordnung, die die medizinische Notwendigkeit des E-Scooters bescheinigt.
Die Höhe der Kostenübernahme durch die Krankenkasse (ob komplett oder anteilig) hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab. Es werden allerdings nur Modelle mit einer maximalen Geschwindigkeit von 6 km/h übernommen. Manche Krankenkassen sehen ein Elektromobil auch als "Luxus" und sträuben sich - lassen Sie sich diesbezüglich am besten im Vorfeld in Ihrem Sanitätshaus beraten.
Ein Elektroscooter bedeutet für seinen Nutzer gesteigerte Mobilität, Autonomie und die Möglichkeit zu einer aktiven Teilnahme am Leben. Durch die große Vielfalt an unterschiedlichen Scooter-Modellen für Indoor und Outdoor kann ein Elektromobil fast allen Bedürfnissen gerecht werden. Überlegen Sie sich im Vorfeld, welcher Typ für Sie in Frage kommt und lassen Sie sich in Ihrem Sanitätsfachhandel beraten.
Die meisten Elektromobile (bis max. 15 km/h) gehören zu der Kategorie der Krankenfahrstühle und dürfen ohne Führerschein gefahren werden. Modelle ab 6 km/h sind allerdings meldepflichtig (Betriebserlaubnis) und müssen haftpflichtversichert werden.
Mit einer ärztlichen Verordnung werden die Kosten für den Scooter teilweise oder ganz von der Krankenkasse übernommen - oft muss man dafür allerdings ein wenig kämpfen.
Tipps und Hinweise zu Scooter können Sie gern als Kommentar hinterlassen.