Hackenfuß: Wieder besser Gehen mit Orthese

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Wenn der Fuß nach oben zeigt und ein normales Abrollen beim Gehen nicht mehr möglich ist, stellen sich unweigerlich Schmerzen ein. Ein Hackenfuß kann unterschiedliche Ursachen haben, doch die Folgen sind immer dieselben: Der Patient läuft nur noch auf der Ferse. Das beeinflusst den gesamten Körper. Wir zeigen Ihnen, wie Sie trotz Hackenfuß wieder schmerzfrei laufen können.

Wie erkenne ich, ob ich einen Hackenfuß habe?

Der Hackenfuß lässt sich eindeutig durch sein Aussehen diagnostizieren. Bei einem Hackenfuß ist der Vorfuß nach oben in Richtung Schienbein gerichtet, die Fußsohlen sind dabei oft nach außen gedreht. Ein normales Auftreten der Fußfläche ist nicht mehr möglich und Patienten leiden unter starken Schmerzen. Betroffene können (fast) nur noch auf der Ferse gehen - je nach Ausprägung. Sich auf die Zehenspitzen zu stellen, dass ist gar nicht möglich. In der Medizin bezeichnet man einen Hackenfuß auch als "Pes calcaneus".

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Das Gegenteil des Hackenfußes stellt der Spitzfuß dar. Der Spitzfuß zeichnet sich durch die dauerhafte Anhebung der Ferse aus. Betroffene können nur noch mit dem Vor- und Mittelteil des Fußes auftreten und sind nicht mehr in der Lage, die Ferse auf dem Fußboden abzusetzen. Je ausgeprägter der Spitzfuß ist, desto weiter vorne setzen die Betroffenen den Fuß auf.

Ursachen für den Hackenfuß: Von Muskelschwäche bis Spastiken

Es werden zwei Arten des Hackenfußes unterschieden:

  • der angeborene Hackenfuß
  • der erworbene Hackenfuß

Angeboren: ICP oder falsche Lage

Der angeborene Hackenfuß tritt häufig noch während der Schwangerschaft auf. Eine mögliche Ursache ist eine ungünstige Lage des Kindes in der Gebärmutter. Wenn der Fuß des Fötus nicht genug Platz hat und sein Fuß zwangsweise stark nach oben geknickt wird, entstehen schnell Fehlbildungen. Diese Form des Hackenfußes bildet sich allerdings in den ersten Lebenswochen von allein zurück. Sie können mit leichten Druckmassagen oder speziellen Orthesen unterstützend eingreifen, um den Fuß in die richtige Stellung zu bringen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt darüber, um möglichst früh physiotherapeutische Maßnahmen einleiten zu können.

Allerdings können auch bestimmte neurologische Erkrankungen wie zum Beispiel die Infantile Cerebralparese (ICP) ursächlich für den Hackenfuß sein. Kurz gefasst handelt es sich dabei um motorische Auffälligkeiten und Spastiken, welche durch Muskel- und Nervenstörungen hervorgerufen werden. Die Therapie erfolgt unter anderem hierfür mit geeigneten Orthesen, also versteiften Schienen, die den Fuß sichern und stützen.

Erworben: Verletzungen, Myasthenia gravis, fehlgeschlagene OP

Ein erworbener Hackenfuß wird in den meisten Fällen durch eine Verletzung oder Quetschung des Schienbeinnervs (Nervus tibialis) verursacht. Dieser Nerv ist dafür verantwortlich, dass der Wadenmuskel (Musculus triceps surae) dem Fuß ermöglicht, sich zu senken und nach innen gerade zu richten. Durch den Ausfall des Nervus tibialis ist eine Bewegung der Wadenmuskeln nicht mehr möglich und der Fuß kann nur noch bedingt zum Boden abgesetzt werden (Plantarflexion). Der Fuß dehnt sich somit immer weiter nach oben.

Zudem ist der Riss der Achillessehne eine Gefahr, diese Fußfehlstellung zu entwickeln.

Aber auch durch entzündliche Erkrankungen wie bei der Myasthenia gravis (pseudoparalytica) kann ein Hackenfuß entstehen. Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der eine Störung der quergestreiften Muskulatur, der sogenannten Skelettmuskulatur, vorliegt, deren Ursache aber nicht völlig erforscht ist. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch eine belastungsabhängige Muskelschwäche, die die oben genannte Muskulatur häufig asymmetrisch befällt.

Durch misslungene operative Korrekturen eines Spitzfußes, bei welcher die Achillessehne übermäßig verlängert wurde, kann ebenfalls ein Hackenfuß entstehen. Und wird ein verletzter Fuß über längere Zeit in einem Verband ruhig gestellt, dabei aber falsch gelagert, besteht auch in diesem Fall die Möglichkeit, dass ein Hackenfuß entsteht.

Folgen eines Hackenfußes: Schmerzen, Nekrosen, Skoliose

Die ständige Belastung der Ferse sorgt über Reizungen oder Entzündungen für Schmerzen in den Füßen. Sind Sie sich nicht sicher, woher Ihre Fußschmerzen rühren und der Hackenfuß ist nicht so offensichtlich, hilft auch eine Röntgenaufnahme.

Wird der dauerhafte Druck zu stark, dann kommt es bei manchen Patienten gar zum Absterben des Gewebes in der Fersen; es entstehen Drucknekrosen.

Die Achillessehne wird durch diese Fehlstellung sehr überdehnt und streckt sich in unnatürlich lang. Die Sehnen und die Haut auf dem Fußrücken sind dagegen verkürzt.
Es entsteht eine Kontraktur: Die betroffenen Gelenke und Sehnen lassen sich nicht oder nur noch schwer und in geringem Maße bewegen. Zudem kann die Bewegung äußerst schmerzhaft für den Patienten sein.

Es ist logisch: Eine unnatürliche Überdehnung eines Körperteils zieht die gesamte Beeinträchtigung des Skeletts und der Körperhaltung nach sich. Schließlich ruht unser komplettes Gewicht auf unseren Füßen. Wird die Deformation nicht behandelt, können sich bei den Betroffenen in der Folge ein Hohlkreuz und somit auch starke Rückenschmerzen ausbilden. Langfristig besteht sogar die Möglichkeit, eine schwere Skoliose zu erwerben. Und mit dem Fortschreiten dieser Erkrankung geht eine Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnittes einher.

So wird der Hackenfuß behandelt: Maßschuhe, Orthesen und Physiotherapie

Für die Behandlung ist es wichtig, die Ursache des Hackenfußes zu kennen. Eine angeborene Fehlstellung dieser Art ist bei Kindern recht einfach durch die Redressionstherapie in den Griff zu bekommen. Dabei werden Muskeln und Sehnen gedehnt und massiert, um sie auf dem Weg in die natürliche Fußstellung zu unterstützen.

Bei ausgeprägten Fehlstellungen (in jedem Lebensalter) kann eine Operation durchaus sinnvoll sein, was Sie jedoch mit Ihrem behandelnden Arzt abklären müssen. Bei der operativen Korrektur (Osteotomie) wird ein Keil aus dem Fersenknochen herausgetrennt und die Fehlstellung somit korrigiert. Eine weitere mögliche operative Therapie ist das Kürzen der Achillessehne oder das Versteifen des Sprunggelenks.

Vielfach sind die Beeinträchtigungen durch einen Hackenfuß allerdings nicht so gravierend, dass ein operativer Eingriff zwingend wird. Sie können die Mobilität dann auch verbessern, in dem Sie Einlagen, orthopädische Maßschuhe oder Unterschenkel-Orthesen tragen sowie regelmäßig Physiotherapie betreiben.

Unbedingt beachten: Der Orthopädieschuhtechniker im Sanitätshaus muss maßnehmen. Eine Einlage "von der Stange" reicht nicht aus, um Erfolge zu erzielen und Schmerzen effektiv zu bekämpfen.

Für orthopädischen Schuhe wird beim Hackenfuß ein so genannter Schleppabsatz verwendet, so dass ein Abrollen über die Zehen wieder möglich wird. Das unterstützt Sie bei einem sicheren Gang und hilft außerdem, den Fuß in die richtige Position zu "ziehen". Zusätzlich sollten Sie immer Krankengymnastik zur Stärkung der Wadenmuskulatur einsetzen.

Auch spezielle Schienen (Orthesen), die um Ferse und Unterschenkel gelegt werden, sorgen für eine bessere Fußstellung und weniger Schmerzen. Hier gilt ebenso: Lassen Sie sich zu dieser Versorgung von Experten beraten, um genau das passende Hilfsmittel für Sie zu finden. Die Spezialisten zeigen Ihnen auch, wie man eine Hackenfuß-Schiene richtig anlegt, um beispielsweise Druckstellen zu vermeiden.

Fazit zum Hackenfuß

Berührt der Vorfuß nicht mehr den Boden, können wir auch nicht mehr richtig Laufen, da das Abrollen über Ballen und Zehen erfolgt. Ein Hackenfuß - also eine Fehlstellung, bei der das Gewicht nur noch auf der Ferse liegt - verursacht dementsprechend Schmerzen und beeinträchtigt die Mobilität.

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Einen angeborenen Hackenfuß bekommt man in der Regel mit Physiotherapie gut in den Griff. Ist die Deformität allerdings durch einen Unfall oder eine Erkrankung entstanden und die notwendige Muskulatur funktioniert nicht mehr, braucht es größere Unterstützung. Unterschenkel-Orthesen und orthopädische Maßschuhe helfen den Patienten, wieder sicherer auf den Beinen zu werden und Beschwerden zu reduzieren. Wichtig: Diese Hilfen müssen individuell von Fachleuten angepasst werden.

Haben Sie ein unsicheres Gefühl beim Gehen? Oder gibt es Schmerzen beim Auftreten? Nehmen Sie einfach Kontakt zu uns auf!

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