"Es ist erstaunlich - zweimal niesen, und alles ist gut. Dreimal - und das Spiel ist aus." Mit diesem Satz gibt Schauspielerin Kate Winslet offen zu, an von Inkontinenz betroffen zu sein. Das ist mutig, weil über Inkontinenz noch viel zu wenig gesprochen wird. Deutschlandweit haben zum Beispiel zwischen 6 und 8 Millionen Menschen die Schwäche, Ausscheidungen bewusst zurückhalten zu können. Höchste Zeit, Hilfen bei Inkontinenz vorzustellen.
Zunächst sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie nicht allein sind. Da die Folgen einer Inkontinenz für viele Menschen immens bedrückend sind, können Sie sich Unterstützung in einer Selbsthilfegruppe suchen.
Sie müssen selbst entscheiden, wie offen Sie mit dem Thema umgehen - manchen Menschen hilft das offensive Angehen, andere möchten Inkontinenz lieber dezent behandelt wissen. Die Ausscheidungsschwäche ist im Übrigen keine Erkrankung, vielmehr ist sie Symptom oder Folge eines Krankheitsbildes.
Liegt das Problem der unwillkürlichen Entleerung am Schließmuskel, der Bestandteil des Beckenbodens ist, können Sie diesen natürlich trainieren. Egal ob Beckenbodengymnastik für Frauen oder Männer - die Übungen können meist ganz einfach in den Alltag integriert werden. Aber Sie müssen dran bleiben und regelmäßig trainieren. Ein Muskel verliert schnell wieder an Kraft, wenn er nicht gefordert wird. Das Ergebnis zeigt sich erst nach einigen Wochen, deshalb nicht entmutigen lassen!
Von Kindheit werden wir darauf geeicht, bloß immer rechtzeitig zur Toilette zu gehen. Eltern sind sehr oft daran interessiert, die Kinder möglichst frühzeitig trocken zu bekommen. Dabei wird auch manchmal mit dem Gefühl der Scham gearbeitet - wem etwas in die Hose geht, der wird stigmatisiert. Diese Prägung begleitet uns ein Leben lang, so dass Inkontinenz oft meist nur ein Thema hinter vorgehaltener Hand ist.
Unterteilt wird in
Ursachen der Blasenschwäche
Harninkontinenz hat nichts mit fehlender Disziplin oder Beherrschung zu tun, und natürlich tragen die betroffenen Menschen keine Schuld an der Ausscheidungsschwäche. Denn Auslöser für Harninkontinenz sind unter anderem:
Wie funktioniert die Blase?
Die Blase sammelt den Urin, der über die Nieren in das Organ gelangt. Dabei ist der Schließmuskel der Blase aktiv, also angespannt, und verhindert ein ungewolltes "Auslaufen". Ist die Blase gefüllt, gibt sie ein Signal zum Gehirn: Es setzt der Harndrang ein. Auf der Toilette entspannt der Schließmuskel, so dass der Urin abfließen kann. Die Blasenmuskulatur hilft dabei, indem sie sich zusammenzieht und den Harn mit herausdrückt. Liegt eine Blasenschwäche vor, ist irgendwo in diesem Ablauf etwas gestört.
Haben Sie Fragen zur Inkontinenz? Wir haben für Sie einen Live-Chat eingerichtet, in dem Sie mit einer Expertin aus unserem Team sprechen können. Ebenso beraten wir Sie gern über unsere sichere und verschlüsselte Videotelefonie - Diskretion ist hier zugesichert!
Vergleichbar mit der Harninkontinenz besteht das Problem, den Darminhalt nicht bewusst halten zu können. Verständlicherweise geht dieses Thema in den meisten Fällen mit großen psychischen Belastungen einher. Unterschieden werden drei Schweregrade.
Ursachen der Darmschwäche
Wie funktioniert der Darm?
Der Enddarm fungiert als Speicher und sammelt den Stuhl. Am unteren Ende ist der Enddarm mit ringförmigen Schließmuskeln ausgestattet, wobei der äußere Muskel kontrollierbar ist, der innere aber nicht. All diese Organe gehören zum Beckenboden. Ist dieser komplexe Aufbau zur Stuhlausscheidung irgendwo gestört, kann es zu einer Darmschwäche kommen.
Die Experten unterscheiden zwischen aufsaugenden Versorgungen (die sich in körperfern und körpernah unterteilen), ableitenden Versorgungen und auffangenden Hilfsmitteln.
Wenden Sie sich gern an die Fachleute im Sanitätshaus. Dort gibt es praktische Tipps zur Versorgung, zur Anwendung der Hilfsmittel, zur Therapie an sich und bei der Abwicklung der Kostenübernahme mit der Krankenkasse.
Aufsaugende, körperferne Versorgungsmöglichkeiten
Sie werden oft in der häuslichen oder stationären Pflege eingesetzt, wenn bettlägerige Patienten betreut werden.
Aufsaugende, körpernahe Versorgungsmöglichkeiten
Ableitende Versorgungsmöglichkeiten
Auffangende Hilfsmittel
Hilfsmittel bei Stuhlinkontinenz
Urinflaschenset
Vorteile
Nachteile
Steckbecken/Bettpfanne mit Deckel
Vorteile
Nachteile:
Aktiv-Slips für Frauen und Männer
Vorteile
Nachteile
Pants für Frauen und Männer
Vorteile
Nachteile
Urin-Bein- und Bettbeutel
Vorteile
Nachteile
Urin-Beinbeutel-Halterung für den Oberschenkel
Vorteile
Nachteile
Intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK):
Vorteile
Nachteile
Inkontinenz ist ein Tabu-Thema in der Gesellschaft, dabei leben Millionen Menschen damit. Die Blasen- oder Darmschwäche entsteht aufgrund von vielfältigen Erkrankungen, die von Schlaganfall über einen schwachen Beckenboden oder postoperativen Effekten bis zu Alterserscheinungen reichen. Der Ausscheidungsschwäche kann mit gezielter Beckenbodengymnastik entgegengewirkt werden.
Im Sanitätshaus finden Sie unterschiedliche Hilfsmittel, die den Alltag mit einer Harn- oder Darminkontinenz leichter machen. Ganz gleich, ob Sie ganz aktiv im Beruf stehen oder Sie einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause versorgen. Wir beraten Sie diskret und professionell, auch mittels geschützter Videotelefonie.
Kennen Sie alle Möglichkeiten für das Leben mit Inkontinenz? Wissen Sie, welche Hilfsmittel dafür von der Krankenkasse übernommen werden? Wir sagen es Ihnen, kontaktieren Sie uns einfach unter Telefon 0202-43046800.