Krampfadern bekämpfen: Symptome, Behandlung und Co.

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Für viele Patienten sind Krampfadern hauptsächlich ein optisches Problem. Dennoch sollten die Venenveränderungen auch aus gesundheitlicher Sicht sehr ernst genommen werden, denn sie können weitreichende Risiken bergen. Was genau sind Krampfadern eigentlich? Wie können Sie sie bekämpfen oder bestenfalls vorbeugen?

Krampfadern oder Varizen - was ist das?

Den auffälligen Veränderungen der Venen müssen Sie sich nicht kampflos hingeben! Wenn die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren oder geschädigt sind, fließt das Blut nicht im normalen Tempo zum Herzen zurück. Infolgedessen staut es sich in den Venen, welche sich dann erweitern. Diese erweiterten Venen werden Krampfadern genannt, medizinisch "Varizen".

Solche Varizen können sich überall im Körper bilden, jedoch treten sie besonders häufig an den Beinen in den oberflächlichen Venen auf. Es entstehen blaue, knotige Schlängel und Knäuel von Hautvenen, die deutlich sichtbar hervortreten. Das klassische Bild eines Krampfaderleidens – der Varikosis.

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Frauen sind häufiger betroffen als Männer, was auf die weiblichen Geschlechtshormone zurückzuführen ist. Allerdings gibt es eine Reihe weiterer, geschlechtsunabhängiger Risikofaktoren, die Krampfadern begünstigen können.

Risikofaktoren für Krampfadern

Die Entstehung von Krampfadern kann verschiedene Ursachen haben. Einerseits treten Varizen häufig familiär auf, weshalb die genetische Komponente eine Rolle zu spielen scheint. Eine solche angeborene Bindegewebsschwäche tritt vor allem in der zweiten Lebenshälfte in Form von Besenreisern auf, die sich zu Krampfadern entwickeln können. Dieser Fall wird primäre Varikosis genannt.

Auch bestimmte Vorerkrankungen können Krampfadern entstehen lassen, beispielsweise Thrombose oder eine Herzschwäche. In beiden Fällen arbeiten die Venen nicht richtig, da sie entweder verstopft sind oder das Herz durch seine verminderte Schlagkraft nicht genügend Blut pumpen kann. Wenn die Venenveränderungen auf eine andere Erkrankung zurückzuführen sind, sprechen Ärzte von einer sekundären Varikosis.

Unabhängig vom Geschlecht, der genetischen Komponente und Vorerkrankungen, gibt es folgende Risikofaktoren, die ebenfalls die Entstehung von Krampfadern begünstigen können:

  • Rauchen
  • Alkohol
  • zu wenig Bewegung im Alltag bzw. Sport
  • tägliches stundenlanges Stehen oder Sitzen (beispielsweise im Beruf)
  • Übergewicht
  • Schwangerschaft
  • zu eng sitzende oder einschnürende Kleidung
  • Schuhe mit hohen Absätzen

Symptome von Krampfadern

Schon bevor Krampfadern deutlich erkennbar werden, können die folgenden Symptome auftreten:

  • Schwere, müde Beine,
  • Spannungsgefühl in den Beinen, das sich besonders bei warmem Wetter verstärkt,
  • nachts auftretende Waden- oder Fußkrämpfe,
  • geschwollene Knöchel und Füße (durch Wasseransammlungen bzw. Ödeme),
  • brennender oder stechender Schmerz sowie
  • Wärmegefühl und Jucken in den Beinen.

Krampfadern bekämpfen: Das hilft gegen Varizen

Zunächst sind Krampfadern für viele Patienten eher kosmetisch störend - die hervortretenden blauen Venen empfinden besonders Frauen als Makel. Doch auch das gesundheitliche Risiko der Venenveränderung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Unbehandelt kann sich der Rückstau des Blutes in den Venen verschlimmern und zu einer starken Belastung für das Gefäßsystem werden. Das Risiko für ein Blutgerinnsel (Thrombose) und Geschwüre an den Unterschenkeln und Knöcheln steigt!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Krampfadern zu behandeln. Welche zum Einsatz kommt, hängt unter anderem vom Fortschritt der Venenveränderungen ab. Unterschieden wird in konservative (nicht operative) Therapieformen und operative Therapieformen.

Kompressionstherapie - Krampfadern behandeln ohne OP

Mit Hilfe von Kompressionsstrümpfen wird der Rückfluss des Blutes aus den Beinen gefördert. Je nach Schwere der Krampfadern, sollten die Strümpfe (oder die Strumpfhose) konsequent tagsüber getragen werden. Damit die Strümpfe genau zu den Anforderungen des Patienten passen, werden sie in unterschiedliche Kompressionsklassen eingeteilt:

  • Kompressionsklasse 1 - zur Vorbeugung von Thrombose, hilft Patienten mit leichter Symptomatik und schweren, müden Beinen
  • Kompressionsklasse 2 - bei Krampfadern und oberflächlichen Venenentzündungen, aber auch bei Ödemen und nach Abheilung von Unterschenkelgeschwüren; außerdem zur Nachbehandlung nach einer Krampfader-Verödung oder Operation
  • Kompressionsklasse 3 - bei schwerer, anhaltender Veneninsuffizienz und anhaltendem Lymphstau

Im Falle eines Lymphödems am Bein wird dieses zunächst mit Bandagen behandelt. Kompressionsstrümpfe helfen im Nachhinein, langfristig ohne Ödem zu leben. Solch ein Ödem kann dann entstehen, wenn es durch die Krampfadern zu einem starken Anstau von Gewebsflüssigkeit kommt.

Allerdings besteht nicht immer ein Zusammenhang zwischen Lymph- oder Lipödem und Krampfadern - auch wenn die Symptome sich sehr ähneln. Im Sanitätshaus können Sie sich persönlich zu Kompressionsstrümpfen und den unterschiedlichen Kompressionsklassen beraten lassen.

Übrigens: Auch eine medikamentöse Behandlung ist möglich bei Krampfadern. Mit Flavonoiden und Rosskastanienextrakten werden sogenannte Ödemprotektiva hergestellt, die der Schwellungsneigung der Venen entgegen wirken. Bei allen Stadien der Varizen können diese Medikamente angewandt werden.

Krampfadern entfernen - diese OP-Möglichkeiten gibt es

Zur Entfernung von Krampfadern gibt es verschiedene Operationsmöglichkeiten.

Krampfadern ziehen

Beim sogenannten Venenstripping wird der erkrankte Venenabschnitt nach einem Hautschnitt komplett entfernt. Diese OP kann mit lokaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Danach ist auf jeden Fall das Tragen von Kompressionsstrümpfen notwendig, um eine postoperative Thrombose zu verhindern.

Krampfadern lasern

Die Radiofrequenz- bzw. Laserbehandlung ist ein minimalinvasives Verfahren mit weitaus weniger postoperativem Krankheitsgefühl. Dennoch ist die OP genau so effektiv wie das klassische Krampfadern ziehen.

Bei diesem Verfahren werden mit Hilfe eines Katheters Nadelstiche in die betroffenen Venen eingeführt und das Gefäß hitzegeschädigt. In der Regel bleibt von dieser OP nur ein feiner Narbenstrang, der bereits nach einem Jahr nicht mehr sichtbar ist.

Krampfadern veröden

Bei der Verödung - medizinisch Sklerosierung - werden Krampfadern mit chemischen Substanzen verödet. Dabei werden die Varizen punktiert und das Mittel wird eingespritzt. Diese Behandlung wird mehrmals durchgeführt. Durch das Verödungsmittel verkleben sich die Gefäßwände der Krampfadern. So entsteht ein bindegewebsartiger, funktionsloser Strang.

Wichtig zu wissen: Krampfadern sind leider eine chronische Erkrankung. Auch wenn eine OP erfolgreich war, kommt es in 60 Prozent der Fälle nach etwa 30 Jahren zu einem Wiederauftreten der Varizen.

Krampfadern vorbeugen

Um Krampfadern vorzubeugen, können Sie selbst einiges tun! Selbst wenn die genetische Voraussetzung vielleicht nicht die idealste ist. Mit den folgenden Tipps können Sie Varizen vorbeugen:

  • Tipp 1)

Bewegen Sie sich regelmäßig und machen Sie an mindestens zwei bis drei Tagen pro Woche eine halbe Stunde Sport - so vermeiden Sie Übergewicht.

  • Tipp 2)

Versuchen Sie, stundenlanges Stehen oder Sitzen zu vermeiden. Beides sollten Sie einmal pro Stunde unterbrechen, beispielsweise um sich etwas zu trinken zu holen.

  • Tipp 3) Rauchen Sie nicht und trinken Sie nur in Maßen Alkohol.

Fazit zu Krampfadern und wie sie sich bekämpfen lassen

Zwar sind Varizen eine chronische Erkrankung, jedoch müssen Sie sie nicht kampflos akzeptieren. Mit Kompressionsstrümpfen, Medikamenten und operativen Verfahren lassen sich Krampfadern bekämpfen. Wichtig ist dennoch, dass Sie vorbeugende Maßnahmen treffen: Viel Bewegung im Alltag, Sport und eine gesunde Lebensweise.

Im Sanitätshaus Beuthel beraten wir Sie gerne zur Vorbeugung und zur Nachbehandlung von Krampfadern. Welche Erfahrung haben Sie mit der Behandlung von Varizen gemacht? Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf!

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