Eine Zerrung oder Muskelzerrung entsteht immer ganz plötzlich. Schon bei den ersten Anzeichen einer Zerrung sollten die körperlichen Aktivitäten unverzüglich eingestellt werden, da sich der Grad der Verletzung sonst verschlimmern kann. Was können Sie außerdem bei einer Zerrung tun?
Mal ist ein schnelles Abstoppen beim Sport, ein rascher Richtungswechsel, ein Aufschlag beim Tennis oder eine ungeschickte Bewegung, die Ursache für den akut auftretenden Schmerz.
Zu den Symptomen einer Muskelzerrung zählen eine Verhärtung des Muskels, ein Spannungsgefühl sowie ein Schmerz, der an einen Krampf erinnert. Nun ist es wichtig, den betroffenen Körperteil hoch zu lagern und zu kühlen. Auch das Anlegen eines Kompressionsverbandes wird medizinisch empfohlen. Wieso diese Maßnahmen nötig sind, lässt sich verdeutlichen, wenn man sich die Vorgänge im Muskel einmal veranschaulicht.
Bei einer Zerrung wird der entsprechende Muskel überdehnt. In den Muskeln befinden sich die so genannten Muskelspindeln. Diese sind dafür zuständig, die je nach Bewegung unterschiedlich benötigte Muskellänge zu bestimmen.
Erfolgen die Bewegungen besonders ruckartig, sind die Spindeln mit dieser Aufgabe überfordert. Daher signalisieren sie dem Gehirn und dem Rückenmark eine Störung, worauf diese Teile des Zentralen Nervensystems den Muskel veranlassen, sich zusammenzuziehen.
Dies soll eigentlich dazu dienen, Verletzungen zu vermeiden. Die kleinsten aller funktionalen Einheiten des Muskels, die Sarkomere, werden dabei aber überdehnt und lösen den Schmerz aus.
Eine exakte Diagnose der Muskelzerrung ist nicht immer ganz einfach. Schließlich gilt es, eine Zerrung von einem Muskelfaserriss oder einem Muskelbündelriss abzugrenzen.
Von diesen Erkrankungen ist die Zerrung die, die den geringsten muskulären Schaden aufweist. Bei der Zerrung sind lediglich die erwähnten Sarkomere betroffen.
Bei einem Faserriss sind eine oder sogar mehrere Fasern durchtrennt, während beim Muskelbündelriss - wie der Name schon sagt - ein Muskelbündel betroffen ist.
Alle genannten Erkrankungen haben die gleiche Ursache, unterscheiden sich nur im Grad der Beschädigung des betroffenen Gewebes.
Ein erfahrener Mediziner wird ermitteln, wie stark der Schmerz bei Druck empfunden wird. Darüber hinaus wird er sich anschauen, wie der Muskel auf Dehnung reagiert.
Bildgebende Verfahren wie die Kernspintomografie oder Ultraschall werden bei einer Zerrung nur selten eingesetzt, da die Beschädigungen der Sarkomere zu fein sind, um hier sichtbar zu werden. Lediglich bei einem Verdacht auf einen Faser- oder Bündelriss kommen diese Methoden zum Einsatz.
Wie eingangs erwähnt, sollten Schonung, Kühlung, Druck und Hochlagerung angewendet werden. Wissenschaftler haben diese Therapie in der PECH-Formel zusammengefasst, wobei diese Bezeichnung auf die Begriffe Pause, Eis, Compression und Hochlagern verweisen.
Bei der Schonung geht es darum, eine weitere Verschlimmerung des Krankheitsbildes zu vermeiden. Hier kann es bei Muskelzerrungen in den unteren Extremitäten auch sinnvoll sein, auf Unterarmgehstützen oder andere Gehhilfen zurückzugreifen. Diese erhalten Sie in einem https://www.beuthel.de/.
Die Kühlung dient dazu, zunächst einmal den Schmerz zu lindern. Hier kann Eisspray zum Einsatz kommen. Aber auch zerstoßene Eiswürfel oder Kühlakkus sind verwendbar. WICHTIG: Zur Vermeidung von lokalen Erfrierungen Kühlpads, Kühlakkus und Eiswürfel immer in ein Tuch einwickeln.
Inzwischen gibt es auch eine Vielzahl von speziellen Gelkissen, die im Tiefkühlfach eingefroren werden können. Diese Kühlmanschetten lassen sich mit Klettverschlüssen besonders gut an der betroffenen Körperstelle fixieren.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Kompression. Diese stabilisiert den Muskel und beugt so einer weiteren Schädigung vor. Hier eignen sich spezielle Kompressionsverbände, die im Fachhandel erhältlich sind.
Beim Hochlagern geht es darum, die Schmerzen zu verringern und das Spannungsgefühl abzubauen. Das wird dadurch erreicht, dass der Blutdurchfluss beim Hochlagern im betroffenen Muskel verringert wird.
Bei professionellen Sportlern kommen außerdem Injektionen mit Aminosäuren, Elektrotherapien, Lymphdrainagen, Ultraschall sowie Therapien mit Vitaminen, Enzymen und Spurenelementen zum Einsatz.
Es ist besonders wichtig, sich vor körperlichen Anstrengungen aufzuwärmen. Denn ein gut durchbluteter Muskel ist wesentlich besser vor Muskelzerrungen, Muskelfaser- und Muskelbündelrissen geschützt.
Dehnübungen helfen entgegen einer weit verbreiteten Meinung übrigens nicht. Auch das Einreiben mit durchblutungsfördernden Salben oder Cremes ist nicht hilfreich, da diese nur oberflächlich wirken und nicht tief genug im Muskelgewebe wirken.
Wenn möglich, vermeiden Sie auch Überlastungen. Sollte dies nicht möglich sein, können Sie anfällige Muskelpartien auch durch Kinesio Tape-Verbände oder Bandagen schützen.
Achten Sie auf eine geeignete Sportausrüstung! Hier sind besonders die richtigen Schuhe von großer Bedeutung, da Ihre Füße nun einmal das gesamte Körpergewicht tragen.
Sollten Sie etwa unter Platt- oder Spreizfüßen leiden, können orthopädische Einlagen helfen, das Risiko von Zerrungen zu vermeiden. Entscheiden Sie sich hier am besten für Produkte aus dem Sanitätshaus, die nach eingehender Fußvermessung individuell für Sie angepasst werden.
Auch der allgemeine Gesundheitszustand spielt beim Entstehen von Zerrungen eine Rolle. Akute Entzündungsherde im Körper, bereits zurückliegende Verletzungen, die noch nicht ganz ausgeheilt sind, Probleme mit der Körperstatik, die zu einseitigen Belastungen führen, sowie klimatische Bedingungen wie Regen oder Kälte können das Auftreten von Muskelzerrungen begünstigen.
Zerrungen zählen zu den häufigsten Sportverletzungen, können aber auch bei gewöhnlichen körperlichen Aktivitäten im Alltag auftreten. Dabei kommt es zu einer Überdehnung des Muskels, der die feinsten Gewebeteile, die Sarkomere, in Mitleidenschaft zieht. Die Folge sind Schmerzen und ein Spannungsgefühl.
Diese Beschwerden können mehrere Wochen anhalten und müssen gezielt behandelt werden. In der Folge sollte man den Muskel schonen, kühlen, hochlagern und mit einem Kompressionsverband oder einer Bandage stützen. Auch Gehhilfen können zur Entlastung des betroffenen Muskels eingesetzt werden.
Um Muskelzerrungen vorzubeugen, sollte man sich vor körperlichen Beanspruchungen gründlich warm machen und nach Möglichkeit ruckartige Bewegungen vermeiden. Auch die richtige Sportausrüstung ist von großer Bedeutung.
Orthopädische Schuheinlagen und Tapeverbände können Zerrungen vorbeugen. Sollten Zerrungen wiederholt auftreten, können entzündliche Prozesse im Körper oder ungleiche statische Belastungen die Ursache sein.
In diesem Fall ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, der die Ursachen abklärt und eine entsprechende Therapie einleitet. Darüber hinaus finden Sie auch in Ihrem Sanitätshaus professionelle Beratung.