Meist ist er leicht zu erkennen, zum Beispiel mit einem Fußabdruck-Test nach dem Duschen auf den Fliesen: Sind nur Ballen und Ferse zu sehen? Dann liegt ein Hohlfuß vor, der Ihnen starke Beschwerden machen kann. Denn sind die Füße nicht gesund, spüren wir das im ganzen Körper. Was ist nun zu tun?
Als Hohlfuß (Pes cavus) bezeichnet man eine Formveränderung des Fußes, bei der die Fußsohle wie ein O geformt und der Rist überhöht ist. Dadurch entsteht an der Stelle, wo der Fuß keine Auflagefläche am Boden hat, ein Loch im Fußabdruck. Der Fuß wirkt also hohl, weil lediglich die Fersen und die Ballen auf dem Boden aufgesetzt werden. Dadurch unterscheidet sich der Hohlfuß deutlich vom Senkfuß und auch dessen extremer Form, dem Plattfuß, bei dem die gesamte Fußsohle auf dem Boden aufliegt.
Neben der Deformation ist meist der gesamte Fuß verkürzt. Anders als beim Spreizfuß, bei dem die Zehen vom Fuß abgespreizt stehen, sind die Zehen bei einem Hohlfuß meist in einer Krallen- oder Klauenstellung.
Der Grund für die Entstehung eines Hohlfußes liegt oft in der Schwächung der kleinen Fußmuskeln, die dadurch verkürzt sind, so dass die Last beim Gehen hauptsächlich auf die Ferse (Hackenhohlfuß) und den Vorderfuß (Ballenhohlfuß) verteilt wird. Der Sichelfuß ist vom Hohlfuß dadurch abzugrenzen, dass hier neben dem Fußrücken auch die Zehen gewölbt sind und lediglich die Ferse den Boden berührt.
Wie bei allen Muskeln, besteht auch bei denjenigen im Fuß die Gefahr, sich bei falscher oder zu wenig Belastung im Laufe des Lebens zurückzubilden, was den Effekt der Überhöhung noch verstärkt.
Ein Hohlfuß kann entweder angeboren sein und schon von Kindesbeinen an Probleme beim Gehen verursachen, was aber eher selten der Fall ist. Oder die Formveränderung wird erst im Laufe des Lebens erworben. Dies kann zum Beispiel durch zu enge Schuhe mit hohen Absätzen hervorgerufen werden, zu einer Verkürzung der Bänder und Sehnen am Fuß. Dadurch wird das Fußlängsgewölbe überhöht und ein Hohlfuß kann sich ausbilden.
Häufiger ist die Ursache für einen Hohlfuß jedoch eine Erkrankung wie eine Muskeldysbalance, eine neurologische Erkrankung (beispielsweise Spina bifida) oder ein Trauma (Unfall).
In einigen Fällen ist die Ursache des Hohlfußes unklar. Man spricht dann von einem idiopathischen Hohlfuß.
Durch einen Hohlfuß verringert sich die Auflagefläche der Sohle beim Gehen und führt so zu einer verminderten Dämpfung der Gehbewegung. Automatisch werden die Schritte kleiner. Auch eine erhöhte Belastung auf der Ferse und dem Ballen führt zu Funktionseinschränkungen des Fußes durch falsches Abrollen und Fehlhaltungen beim Gehen. Häufig rollen die Betroffenen den Fuß über die Außenseite ab und sorgen damit für eine Überlastung der äußeren Fußmuskulatur.
Ein Hohlfuß ist an dem typischerweise überhöhten Längsgewölbe und der O-förmig gerundeten Ferse (diese ist nach innen geknickt) erkennbar. Dadurch sind die Betroffenen oft unsicher beim Gehen oder treten falsch auf. Im Laufe der Zeit verschlimmert sich ein unbehandelter Hohlfuß und es kommt gehäuft zu Hühneraugen und der Bildung von Druckstellen. Auch Deformationen wie Hammerzehen sind oft zu beobachten.
Wer unter einem Hohlfuß leidet, hat vielfach Schmerzen wegen der chronischen Fehlbelastung und auch aufgrund der Druckstellen, die durch die unnatürliche Fußhaltung bedingt werden.
Bei vielen Betroffenen sieht man auch Verformungen der Zehen wie zum Beispiel einen Hallux valgus (Ballenzeh). Oft werden auch andere Bereiche des Körpers in Mitleidenschaft gezogen, da beim Gehen mit einem Hohlfuß die Abfederung durch die Sohle vermindert ist. So treten häufig Rückenschmerzen oder eine Verformung der Wirbelsäule, eine sogenannte Skoliose, auf.
Dabei spielt die Ursache der Fußfehlstellung eine Rolle für eine gute Therapie-Prognose.
Ist der Fuß stärker deformiert oder länger unbehandelt, können sich bereits erste Folgesymptome zeigen, und die Rückbildung des Hohlfußes ist nur noch schwer möglich. Der Behandlungsschwerpunkt liegt dann vor allem auf einem Ausgleich der Dysbalancen zwischen den einzelnen Muskelgruppen und der Entlastung der betroffenen Regionen. Dies erfolgt vor allem durch korrigierende Operationen und die Anpassung von orthopädischen Einlagen und besonderen Maßschuhen, um das Gangbild zu verbessern. Die OPs konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf das Beheben der Deformationen durch zum Beispiel eine Verschiebung einzelner Knochen oder die Versteifung von Gelenken.
Essentiell ist, dass das Längsgewölbe nicht noch weiter erhöht wird und sich damit die Auftrittsfläche noch verkürzt. Deshalb muss der Fuß gewissermaßen im Schuh gestreckt werden. Dies kann beispielsweise durch schiefe Ebenen im Schuh erfolgen: einmal zum Vorfuß hin und einmal zur Ferse. Ideal sind auch Ballenrollen, wie sie bei einem Hallux valgus eingesetzt werden, denn Zehendeformationen sind häufig eine Begleiterscheinung des Hohlfußes. Um den Patienten Sicherheit beim Auftreten und Abrollen zu geben, empfehlen sich Schuhe mit Schaft, am besten zum Schnüren, um eine passgenaue Weite einstellen zu können.
Ein Hohlfuß, der Ihnen Probleme beim Laufen bereitet, sollte unbedingt mit Maßschuhen unterstützt werden, die ein Orthopädieschuhtechniker angepasst hat. Normale Schuhe sind hier keine gute Wahl, weil sich Schmerzen und Deformation unbehandelt weiter verstärken.
Bei einer nur schwachen Deformation oder in einem frühen Stadium helfen orthopädische Einlagen und gymnastische Übungen für die Fußmuskulatur dabei, die Fehlstellung zu korrigieren und eventuell sogar zurückzubilden.
Mit diesen Übungen trainieren Sie Ihre Füße ganz einfach auch zu Hause:
Neben einer ausführlichen ärztlichen Beratung und dem Abklären der Ursache des Hohlfußes können die Patienten auch in ihrem Alltag einiges tun, um eine Verschlechterung der Symptome zu vermeiden.
Je nachdem, welches Ziel die Behandlung verfolgt und wie ausgeprägt die Fehlstellungen des Fußes sind, kommen unterschiedliche Einlagen zum Einsatz. Diese sind entweder auf eine Entlastung oder auf eine Korrektur des Hohlfußes ausgelegt und helfen dabei, die auftretenden Beschwerden zu lindern.
So betten sie zum Beispiel das Fußlängsgewölbe und sorgen für einen Druckausgleich, indem sie die Muskulatur an der Fußsohle entspannen. Außerdem dämpfen sie den Aufprall beim Auftreten und vermeiden falsche Bewegungsabläufe wie das Abrollen über die Seite.
Tipp: Es ist wichtig, die Einlagen in Ihrem Sanitätshaus regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen zu lassen, so dass die Einlagen mit den Veränderungen des Fußes Schritt halten und ihre maximale Wirkung entfalten können.
Ein Hohlfuß ist eine Formveränderung des Fußes, die mit Schmerzen, Fehlstellungen der Zehen und Unsicherheiten beim Gehen einhergeht. Auch Hammerzehen, ein Hallux valgus oder Rückenschmerzen sind Folgeerscheinungen des Hohlfußes. Je früher die Behandlung eines Hohlfußes einsetzt, um besser sind die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
Hilfreich sind in erster Linie orthopädische Maßschuhe, weil damit der Fuß in einer Streckposition gehalten und weich gebettet werden kann. Bei einem leicht ausgeprägten Hohlfuß empfehlen sich orthopädische Einlagen, die dem Fußgewölbe Halt geben, wenn Sie Schmerzen verspüren und in der Bewegung eingeschränkt sind.
Haben Sie Fußschmerzen oder Probleme beim Gehen? Was hat Ihnen bei einem Hohlfuß geholfen? Hinterlassen Sie gern einen Kommentar!