Nach einem Schlaganfall ist nichts mehr, wie es war. Patienten tragen häufig starke körperlichen Einschränkungen davon, die sie mittels unterschiedlicher Reha-Maßnahmen in den Griff bekommen sollen. In diesem Beitrag beantworten wir wichtige Fragen zur Reha nach einem Schlaganfall.
Die Folgen eines Schlaganfalls (Apoplex) sind sehr vielfältig. Symptome, Schweregrad sowie langfristigen Folgen hängen in der Regel von drei wesentlichen Fragen ab:
Je nachdem, welche Form eines Apoplexes vorliegt, können die Folgen und die entsprechenden therapeutischen Hilfen sehr verschieden sein. Rehabilitationsmaßnahmen (kurz: Reha) sind in der Regel jedoch bei jedem Schlaganfall notwendig.
Bei einem ischämischen Schlaganfall muss das entstandene Blutgerinnsel mit Hilfe von Medikamenten oder einem Eingriff mit einem Katheter aufgelöst werden.
Liegt ein hämorrhagischer Apoplex vor, wird die Hirnblutung durch eine Operation behandelt. Ausgetretenes Blut wird entfernt und der Riss im Hirngefäß wieder geschlossen.
Wie sich die Formen unterscheiden, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst: Schlaganfall: die Folgen und Hilfsmittel zur Therapie.
Trotz zügiger Maßnahmen verursachen Schlaganfälle bei der Mehrheit der Betroffenen langfristige Einschränkungen, zum Beispiel
Nicht in wenigen Fällen sind die Menschen pflegebedürftig und Besserung tritt nur mit langfristigen Reha-Maßnahmen in Verbindung mit entsprechenden Hilfsmitteln ein.
In der Reha unmittelbar nach dem Schlaganfall befindet sich der Patient zunächst stationär in einer Spezialklinik.
Kann er dann wieder von zu Hause aus gepflegt werden, schließt meist eine teilstationäre Behandlung an: Der Apoplex-Patient nimmt dabei an Reha-Maßnahmen in der Klinik teil. Schwerpunkt liegt auf die Wiederherstellung elementarer Körperfunktionen. Auf diese Weise sollen Betroffene Schritt für Schritt zurück in den privaten und beruflichen Alltag zurückfinden.
Ist die teilstationäre Therapie erfolgreich, erhält der Patient unter Umständen eine ambulante Reha. Die Bekämpfung der Langzeitfolgen nach dem Schlaganfall wird dann ins häusliche Umfeld verlagert. Spezielle Beeinträchtigungen wie Lähmungen werden durch einen entsprechenden Therapeuten gezielt bekämpft.
Je nach Krankheitsschwere und Krankheitsverlauf wird die Reha in die folgenden Phasen nach einem Schlaganfall unterteilt:
Phase A: Akutphase
In diesem Reha-Stadium direkt nach einem Schlaganfall geht es zunächst darum, in einer Spezialklinik lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten, einen erneuten Anfall sowie Folgeerkrankungen (z. B. Thrombosen oder Infektionen) zu vermeiden.
Phase B: Frührehabilitation
Reha-Maßnahmen dieser Phase werden nach einem starken Schlaganfall angewandt. In einer Schlaganfall-Klinik werden grundlegende motorische und sensorische Fähigkeiten des Patienten gestärkt und möglichst wiederhergestellt.
Phase C: Stabilisierung-Reha
Während es in den beiden vorherigen Phasen verstärkt um die Vorbeugung weiterer Komplikationen ging, beginnt man in der Reha-Phase C die Folgeschäden nach dem Schlaganfall zu therapieren. In kleinen Schritten werden motorische und körperliche Abläufe trainiert und weiter gestärkt. Der Patient ist zwar bei Bewusstsein, motorisch und körperlich jedoch noch stark beeinträchtigt und auf Pflege angewiesen.
Phase D: Anschluss-Reha
Nach der Reha-Phase C werden die Schlaganfall-Folgen mit einer sogenannten Anschlussbehandlung (AHB) therapiert. Dafür muss der Patient jedoch wieder überwiegend selbstständig den Alltag zuhause meistern können.
Phase E: Reha zur beruflichen Reintegration
In Phase E ist der Betroffene wieder komplett selbstständig und kann schrittweise wieder in den Berufsalltag integriert werden.
Phase F: Dauerhafte Maßnahmen
Bei besonders schweren Folgeschäden werden in der Phase F dauerhafte Maßnahmen zur Erhaltung bestimmter Körperfunktionen angewandt.
Das hängt ganz von der Schwere der Folgeschäden ab, aber auch vom Alter des Patienten. Jüngere Menschen erholen sich tendenziell schneller von einem Schlaganfall. Die Reha innerhalb Phasen A bis C kann einige Wochen bis Monate in einer Schlaganfall-Klinik Anspruch nehmen. Falls eine Anschluss-Reha infrage kommt, dauert diese auch einige Wochen.
Darüber hinaus sind einige Betroffene von dauerhaften Reha-Hilfsmitteln abhängig.
Bei körperlichen Beeinträchtigungen wie Lähmungserscheinungen bestehen die Reha-Maßnahmen aus Physio- und Ergotherapie. Eine besondere Form der Behandlung ist die FES (funktionelle Elektrostimulation), wenn Lähmungen im Fuß-Beinbereich auftreten.
Hierfür gibt es im Sanitätshaus Hilfsmittel, die elektronische Unterstützung liefern. Mit Stimulatoren oder sogenannten Myo-Orthesen wie dem Walk Aide oder dem L300 Go ist es Patienten wieder möglich, den Fuß zu heben, der auf Grund einer gestörten Verbindung zum Peroneus-Nerv sonst nicht angesteuert werden kann.
Den Nervus Peroneus können Sie jedoch auch zusätzlich trainieren: Ein Therapeut stellt Ihnen einen individuellen Übungsplan zusammen. Und sinnvoll sind auch spezielle Heimtrainer, die es sowohl für Beine als auch Arme gibt - je nachdem, wo der Apoplex-Patient zielgerichtet Hilfe braucht.
Eine etwas bekanntere Reha-Maßnahme für den Fußbereich ist die Peroneusschiene, die bei einer Peroneusparese (Lähmung) vom Arzt verschrieben wird. Wichtig wie bei allen Orthesen: die perfekte Anpassung für einen Spezialisten, damit nichts drückt und reibt.
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Zusätzlich sollten Sie sensomotorische Einlagen ausprobieren - durch einen speziellen Wirkmechanismus können durch Druckpunkte an der Einlage spezielle Rückmeldungen an die Muskulatur des Unterschenkels gesendet werden, so dass hierbei auch ein positiver Effekt zum Wiedererlernen des Laufens erzielt werden kann. Mehr Sicherheit beim Laufen und eine Stimulation der Fußmuskulatur bringen Sie wieder besser in den Alltag zurück.
Einige Schlaganfall-Patienten müssen das Sprechen teilweise oder komplett wieder neu lernen und sind hierbei auf logopädische Therapien angewiesen. Andere benötigen neuroorthopädische Reha-Maßnahmenzur Wiederherstellung von Warnehmungs- und Sehfähigkeiten.
Auch hier gibt es inzwischen hochwertige, elektronische Unterstützung, beispielsweise durch Sprachcomputer, die Sie über den Sanitätsfachhandel beziehen können. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist möglich. Bei Fragen stehen wir Ihnen von Sanitätshaus Beuthel gern zur Verfügung
Ein Schlaganfall bedeutet für Betroffene zunächst eine starke physische und psychische Belastung. Der Weg zurück in den Alltag und Beruf ist meist beschwerlich und erfordert meist monatelange Reha-Maßnahmen.
Ein wichtiger Bestandteil dieser Maßnahmen ist Physiotherapie, bei der die Mobilität und körperliche Verfassung von Betroffenen wieder gestärkt wird. Meist sind dazu eine ganze Reihe an Hilfsmitteln notwendig.
Myo-Orthesen haben sich hier besonders bei Schlaganfall-Patienten mit einer Fußheberschwäche bewährt, die das Laufen neu erlernen mussten. Durch die elektronische Steuerung der beeinträchtigten Nerven geben sie ein ausreichendes Maß an Sicherheit und fördern die Selbstständigkeit des Trägers.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Reha für Schlaganfall-Patienten? Das Team vom Sanitätshaus Beuthel steht Ihnen gerne Rede und Antwort.