Rollator-Praxis: So kommen Sie sicher durch den Winter

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Dunkelheit, Nässe, Eis und Schnee – für Rollator-Nutzer bringen Herbst und Winter vielfältige Herausforderungen mit sich. Berücksichtigen Sie die folgenden Tipps, damit Sie auch in der dunklen und kalten Jahreszeit sicher mit dem Rollator unterwegs sind und wieder heil zu Hause ankommen.

Bereiten Sie sich auf Ihre Spaziergänge vor

Wartung des Rollators

Stellen Sie sicher, dass Ihr Rollator gewartet ist. Viele Sanitätshäuser bieten eine regelmäßige kostenlose Wartung an. Achten Sie darauf, dass Ihre Bremsen zuverlässig funktionieren.

Die richtige Kleidung

Ihre Kleidung ist das A und O, wenn Sie im Winter nach draußen gehen. Tragen Sie möglichst Winterschuhe mit grobem Profil und höherem Schaft. Die geben besseren Halt und reduzieren so das Risiko, auszurutschen und zu stürzen.

Tragen Sie warme, helle und kontrastreiche Kleidung. Personen mit dunkler Kleidung „verschwimmen“ im Dunklen und werden von Autofahrern nur schlecht erkannt.

Dazu Joachim Tabath, Seniorenberater bei der Polizei Düsseldorf: „In der Dunkelheit wird ein Mensch mit dunkler Kleidung nur bis etwa 25 Meter Entfernung gesehen. Mit kontrastreicher Kleidung sind es etwa 40 Meter. Wenn aber Reflektoren an Kleidung und Rollator angebracht sind, kann man Sie bis zu 150 Meter weit sehen. Autofahrer können dann sogar noch bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h rechtzeitig bremsen."

Ziehen Sie warme Handschuhe an, wenn Sie schnell kalte Hände bekommen oder Ihre Finger einfrieren. Sie brauchen die Hände zum Betätigen der Rollator-Bremsen.

Nehmen Sie ihr Handy mit. Informieren Sie am besten vorher eine vertraute Person über Ihren Spaziergang. So sind Sie für den Fall der Fälle gerüstet.

Schätzen Sie sich selbst richtig ein

Sie müssen sich nichts beweisen. Verschneite oder vereiste Straßen sind für jeden Fußgänger eine Gefahr. Fragen Sie sich vor jedem Spaziergang: Wie schätze ich meine Kräfte heute ein? Traue ich mir einen Spaziergang bei Glatteis oder Schneematsch zu? Habe ich die Kraft und die Koordination, um mich vor einem Sturz zu bewahren?

Fragen Sie um Hilfe

Wenn Sie sich unsicher fühlen, allein in die Kälte zu ziehen: Vielleicht kann Sie ja jemand begleiten. Rufen Sie Verwandte oder Bekannte an und fragen Sie, ob sie mit Ihnen mitgehen möchten. Machen Sie einfach zusammen einen Winterspaziergang.

Bleiben Sie im Zweifel zuhause

Fühlen Sie sich von den widrigen Winterbedingungen überfordert? Das ist total in Ordnung. Es ist gut, dass Sie sich selbst so gut einschätzen können. Es ist gut, dass Sie den Mut haben, diese Situation zu akzeptieren. Damit setzen Sie Ihre Gesundheit nicht aufs Spiel.

Fragen Sie Verwandte oder Freunde, ob sie Ihnen helfen können. Eventuell kann Sie jemand mit dem Auto abholen oder Ihnen Besorgungen vorbeibringen? Auch ein Taxi zu rufen, ist eine Möglichkeit, damit Sie trotzdem Ihre Erledigungen machen können. Manche Supermärkte bieten inzwischen auch Lieferservices an.

So verhalten Sie sich unterwegs

Werden Sie nicht leichtsinnig

Überqueren Sie Straßen nur an gut beleuchteten Stellen, Ampeln und Zebrastreifen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, den Verkehr zu beobachten und den geeigneten Moment zum Überqueren der Straße abzupassen.

Der Pinguin-Gang: So rutschen Sie nicht aus

Wichtig ist auf Eis und Schnee, den Körperschwerpunkt über den auftretenden Fuß zu bekommen. – Zeichnungen: Saljol

Pinguine wissen genau, wie sie sich bei Glätte sicher auf dem Eis bewegen. Deswegen wird bei Glätte der sogenannte „Pinguin-Gang“ empfohlen: Verlagern Sie den Körperschwerpunkt nach vorne, über das auftretende Bein. Der Fuß setzt jeweils mit ganzer Sohle auf und zeigt leicht nach außen. Das sorgt für Stabilität.

Das Praktische: Wenn Sie mit dem Rollator unterwegs sind, laufen Sie automatisch schon leicht nach vorne gebeugt – wie ein Pinguin.

Achten Sie auf die Winter-Ausstattung

Reflektoren

Winter bedeutet auch, dass es später hell und früher dunkel wird. Gehen Sie im Idealfall bei Helligkeit aus dem Haus. Dann ist es nicht nur ein bisschen wärmer, sondern Sie werden von Autofahrern auch besser gesehen.

Nichtsdestotrotz kann es jederzeit passieren, dass Sie in die Dämmerung gelangen. Nutzen Sie deshalb Reflektoren am Rollator und an der Kleidung. Reflektoren werden erheblich besser wahrgenommen als helle Kleidung. Sie sollten so tief wie möglich angebracht werden, dann werden sie besser gesehen. Besonders gut sind helle und reflektierende Elemente an den Rollator-Rädern oder den Schuhen.

Beleuchtung

Beleuchten Sie Ihren Weg. Wer schlecht sieht, profitiert von einer Lampe, mit der der Weg beleuchtet werden kann. Am Rollator angebracht, zeigt sie nicht nur den Weg, sondern sorgt auch für bessere Sichtbarkeit.

Räder mit Profil

Nutzen Sie Rollator-Räder mit gröberem Profil. Die geben besseren Halt auf matschigen oder verschneiten Wegen und tragen dazu bei, Stürze zu verhindern.

 

Sprechen Sie mit den Experten in Ihrem Sanitätshaus

Sie haben noch Fragen zum Thema? Dann wenden Sie sich doch vertrauensvoll an Ihr Sanitätshaus. Die Experten beraten Sie dort gerne, wie Sie mit Ihrem Rollator sicher durch den Winter kommen.

Autorin:

Friederike Appel leitet den Bereich Marketing und E-Commerce beim Rollator-Hersteller SALJOL GmbH im bayerischen Maisach.

www.saljol.de

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