In 3 Schritten zum Traum-Rollstuhl - und was beim Kauf des Rollis wichtig ist

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Voyager, Hurricane, Panthera - wären Sie bei den Namen gleich darauf gekommen, dass es sich um Rollstühle handelt? Die Rollis können heute viel mehr als nur Oma von A nach B zu transportieren. Sie sind der Schlüssel für viele behinderte Menschen, der ihnen die Tür ins pralle Leben öffnet. Damit sind Sie aktiv, eigenständig, einfach frei. Die Frage ist also: Wie finde ich den passenden Rollstuhl für mich?

Und die zweite schließt sich gleich an: Muss ich den bezahlen, wenn er perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist? Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag beide Fragen beantworten und Ihnen auch eine kleine Checkliste mit an die Hand geben, wenn Sie zum ersten Mal vor der Wahl stehen, sich für einen sogenannten Krankenfahrstuhl zu entscheiden.

1. Schritt: Den Rollstuhl testen

Der Rollstuhl kann auf zwei Wegen in Ihr Leben kommen: Durch einen Unfall erkranken Sie sehr plötzlich oder aufgrund einer bestehenden Krankheit schränkt sich Ihre Mobilität schrittweise immer weiter ein. Tritt der zweite Fall ein, können Sie sich im Vorfeld intensiv damit beschäftigen, welche Bedürfnisse genau Ihr Rolli erfüllen müsste. Bei einem Unfall wird das Thema Rollstuhl dann relativ neu für Sie sein. Auf unserer Info-Seite zum Thema Rollstühle finden Sie viele wichtige Informationen, dort können Sie sich im Vorfeld einen guten Überblick verschaffen.

Trotzdem ist es generell sinnvoll, sich seiner Situation bewusst zu werden und sich intensiv im spezialisierten Sanitätshaus beraten zu lassen. Dort finden Sie die Experten für sämtliche Fragen rund um die Krankenfahrstühle. Vereinbaren Sie einen Termin, bei welchem Sie einfach einige Modelle testen. Und wenn Ihnen ein Rollstuhl zusagt, dann wird er gegen eine kleine Gebühr auch gern mal verliehen, zum Beispiel übers Wochenende, damit Sie ihn in Ihrem Zuhause testen können.

2. Schritt: Rezept vom Arzt holen

Ganz oft ist dieser zweite Schritt der erste, weil man vielleicht noch gar nicht weiß, dass man einen praktischen, fahrbaren Untersatz benötigt. Wenn es Ihnen möglich ist, empfehlen wir trotzdem: zuerst zum Sanitätshaus, dann zum Arzt.

Aus einem einfachen Grund: Der Arzt stellt Ihnen das Rezept für Ihren Rollstuhl aus und muss anhand der Diagnose gut begründen, warum es genau dieses Modell für Sie sein muss.

Doch nicht alle Modelle und Wünsche werden anstandslos übernommen, deshalb ist es eben wichtig, mit Ihrem Arzt genau zu definieren, welche Anforderungen Sie bei der Verordnung des Rollis brauchen. Je exakter Sie durch vorab gesammelte Erfahrungen beschreiben können, welche Stärken der Rollstuhl unterstreichen und welche Defizite er ausgleichen muss, umso besser für Sie.

Selbstverständlich können Sie auch in dieser Phase diverse Rollstühle ausprobieren und ausleihen. Hilfreich ist dabei auch dieWohnumfeldberatung, die Beuthel in Wuppertal direkt bei Ihnen zu Hause anbietet. Dabei wird unter anderem kontrolliert, welche Türbreiten bei Ihnen vorhanden sind.

3. Schritt: Individuelle Anfertigung des Aktiv-Rollstuhls oder Standard-Versorgung?

Dabei ist wieder Ihr Sanitätshaus gefragt, das einen Kostenvoranschlag für das verschriebene Hilfsmittelan die Kasse einreicht (die meisten Sanitätshäuser haben mit den Krankenkassen dafür Verträge abgeschlossen). Entweder wird geprüft, ob ein Rollstuhl aus dem Bestand der Krankenkasse zum Einsatz kommt oder ein komplett neuer angeschafft wird.

Da kein Erkrankter wie der andere ist - und es gibt etwa 1,5 Millionen Rollstuhlfahrer in Deutschland - kommt eine reine Standard-Versorgung im Prinzip nicht in Frage. Die individuelle Anpassung ist neben der Funktionalität im Alltag das Allerwichtigste beim Kauf eines Rollstuhls!

Die Genehmigung für Ihren Rollstuhl erfolgt bei hohen Kosten und umfangreichen Adaptionen nicht immer problemlos. Die Kasse kann dazu einen Hilfsmittelberater oder einen Gutachter in Form des medizinischen Dienstes der Krankenkassen hinzuziehen.

Unser Tipp:

Nicht sofort aufgeben, sondern für die bestmögliche Versorgung kämpfen. Wenn es sein muss, ziehen Sie einen Anwalt hinzu, der auf Medizinrecht spezialisiert ist. Auch Ihr Hausarzt ist für Sie eine wichtige Stütze, wenn Sie ein ganz bestimmtes Hilfsmittel wie einen Aktivrollstuhl möchten - mit einer detaillierten Begründung, warum nur dieser Rolli Sie unterstützt, ist oft schon viel gewonnen. Achten Sie also darauf, was wirklich auf Ihrem Rezept steht.

Ist der Antrag zur Kostenübernahme durch, dauert es nicht lange, bis Sie in Ihrem neuen Rollstuhl Platz nehmen können. Brauchen Sie nur geringfügige Anpassungen sind es nur wenige Tage; bei umfangreicheren Konstruktionen vergehen bei einem guten Sanitätshaus zirka 14 Tage von Kostenübernahme bis Auslieferung.

Zahlt die Kasse den Stuhl, entfällt auf den Patienten nur die Rezeptgebühr von höchstens 10 Euro. Entscheiden Sie sich ohne Verordnung dafür, sich einen Rolli zu kaufen, wird es natürlich teurer: je nachdem, welche Anforderungen der Rollstuhl bedienen soll.

Was sind die wichtigsten Kriterien beim Kauf des Rollstuhls?

Vielleicht kostet es Sie ein bisschen Mut, sich zum ersten Mal in einen Krankenfahrstuhl zu setzen. Beherrsche ich die Technik? Gebe ich mehr Freiheit auf als ich gewinne? Wie komme ich im Alltag zurecht? Fragen, die sich jeder wohl jeder Rollstuhl-Neuling stellt.

Um Ihnen dabei zu helfen, sich von Beginn an wohl in Ihrem Sitz auf Rädern zu fühlen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  1. Größe - danach richten sich die vier Grundabmessungen des Rollstuhls:
    • Sitzbreite
    • Sitztiefe
    • Höhe der Rückenlehne
    • Sitzhöhe
  2. Gewicht - dabei auf das Typenschild am Modell achten
  3. Umfeld des Einsatzes - eher nur zu Hause, auch für längere Wege im Gelände usw.
  4. Anpassung an Diagnose - ist er überhaupt passend zu Ihrem Krankheitsbild
  5. Handhabung und Sicherheit - können Sie ihn einfach bedienen, ist das Material geeignet
  6. Erweiterungsmöglichkeiten - können Zusätze nachträglich installiert werden, zum Beispiel ein Zuggerät oder ein Bewegungstrainer
  7. Haltbarkeit - bis zu 10 Jahre sollte ein Rollstuhl schon ohne Probleme überstehen

Der Außendienstmitarbeiter des Sanitätshauses hilft Ihnen dabei und weiß auch, was nicht eben zweckdienlich ist. So wird er Ihnen, wenn Sie viel mit Ihrem Rollstuhl unterwegs sind, einen Starr-Rahmen als bessere Alternative gegenüber einem Falt-Rahmen empfehlen, weil dieser weniger Schwingungen und Ruckler erzeugt.

Fazit zum Rollstuhlkauf

Die wichtigsten Punkte, die beim Rollstuhlkauf beachtet werden sollten, sind Größe und Gewicht des Patienten, ob das Modell für die geplanten Einsatzmöglichkeiten geeignet ist und die Abstimmung auf die individuellen körperlichen Bedürfnisse des Fahrers.

Da man gerade als Rollstuhl-Anfänger oft noch nicht weiß, was der Rolli alles kann und wie das Hilfsmittel einen im Alltag unterstützt, ist es sinnvoll, im gut sortierten Sanitätshaus den Fachmann dazu zu fragen. Und auch ruhig das Gerät ausgiebig zu testen. Schließlich soll der Rollstuhl eine Bereicherung Ihres Lebens sein und kein Hindernis!

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Auswahl von Rollstühlen gesammelt? Haben Sie Ihren Traum-Rolli schon gefunden? Berichten Sie gern auch anderen davon. Und falls Sie wissen möchten, ob Ihr Rollstuhl noch technisch fit ist - kommen Sie bei Beuthel vorbei! Wir kontrollieren das für Sie!

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