Sehnenscheidenentzündung ist erstmal ein langes Wort, vor allem ist es aber eine schmerzhafte Angelegenheit, wenn man sie selbst spürt. Wie genau eine solche Entzündung entsteht, wer gefährdet ist und was Sie zur Behandlung, Vor- und Nachsorge tun können, erfahren Sie im Folgenden.
Eine Tendovaginitis, wie eine Sehnenscheidenentzündung medizinisch heißt, ist gar nicht so selten, vielmehr ist sie zur Berufskrankheit mutiert. Die am häufigsten betroffenen Berufsgruppen sind:
Konkret handelt es sich bei einer Sehnenscheidenentzündung um eine Entzündung des Gewebes, das die Sehne umhüllt. Sie tritt besonders bei mittel- bis großen Gelenken auf, häufig zum Beispiel am Handgelenk, aber auch im Unterarm, Ellbogen oder im Fuß.
Allerdings kann grundsätzlich jede Sehnenscheide betroffen sein. Sehnen sind überall, wo sie direkt auf einem Knochen oder um einen Knochenvorsprung verlaufen, von Sehnenscheiden ummantelt.
Sehnenscheiden sind doppelwandige Schläuche, deren äußere Wand aus einer Bindegewebsschicht und die innere aus einer Synovialhaut bestehen. An besonders stark beanspruchten Stellen sind die Sehnen von den Sehnenscheiden umgeben und werden so geschützt.
Sehnen selbst bestehen, wie auch die Außenwand der Sehnenscheiden, aus Bindegewebe. Die Aufgabe der Sehnen ist es, Muskeln und Knochen zu verbinden.
Sehnenscheiden sind dazu da, die Sehnen vor übermäßiger Reibung zu schützen. Zusätzlich verbessert die Gelenkschmiere in den Sehnenscheiden die Gleitfähigkeit der Sehnen.
Trotz dieser Schmierflüssigkeit, kann es durch eine falsche Haltung oder anhaltende monotone Bewegungen auf Dauer zur Abnutzung der Sehnenscheiden kommen: Die Wände des doppelwandigen Schlauches rauen auf und kleine Verletzungen können letztendlich zu einer Sehnenscheidenentzündung führen.
Ihr Unterarm schmerzt bei jeder Bewegung und sogar wenn Sie nichts tun? Das kann von einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Weitere Symptome können sein:
Unsere Arme sind ständig in Bewegung, weshalb die Sehnen der Unterarme starker Reibung unterliegen. Kein Wunder also, dass es da bei Überlastung mal zur Reizung oder Entzündung der Sehnenscheiden und der Sehnen selbst kommt. Ein erhöhtes Risiko besteht besonders durch die Wiederholung monotoner Bewegungen mit der Hand beziehungsweise dem Unterarm.
Allerdings sind monotone Bewegungsabläufe Teil unseres Lebens: bei Sportarten, im Arbeitsalltag oder im Haushalt wie bei Gartenarbeit, Renovierungsarbeiten oder Umzügen. Und egal ob zu Hause oder auf der Arbeit - im Zeitalter der Digitalisierung sitzen wir ständig am Computer. Und zwar oft stundenlang. Die langfristige Bedienung von Tastatur und Maus belastet die Sehnen und Sehnenscheiden im Unterarm und der Hand enorm.
Chronische Erkrankungen können allerdings auch mit einer Sehnenscheidenentzündung einhergehen. Zwar ist das recht selten der Fall, möglich ist es aber beispielsweise durch rheumatoide Arthritis. Ebenfalls selten können bakterielle Infektionen, Stoffwechsel- oder Durchblutungsstörungen eine Sehnenscheidenentzündung hervorrufen.
Wie eine Sehnenscheidenentzündung behandelt wird, ist abhängig davon, was der Auslöser dafür war. Normalerweise reichen die konservativen Maßnahmen aus. Ist die Tendovaginitis als Begleiterscheinung einer rheumatoiden Arthritis einzuordnen, erfolgt eine Therapie nach der Grunderkrankung.
Achtung: Verschwinden die Beschwerden auch nach einigen Tagen nicht, sollten Sie Ihren Hausarzt oder Orthopäden kontaktieren. Eine akute Sehnenscheidenentzündung dauert meist wenige Tage, wenn sie aber chronisch wird, können sich die Symptome über Wochen bis Monate hinziehen.
Auch wenn die Sehnenentzündung nicht vernünftig auskuriert und der Unterarm nicht genügend entlastet wird, kann sich die Entzündung chronisch entwickeln und ebenfalls mehrere Monate dauern.
Bei starken Schmerzen hält man das betroffene Gelenk meist automatisch schon ruhig. Das Schonen der betroffenen Stelle ist wichtig, da es ja durch eine Überlastung zu der Sehnenscheidenentzündung gekommen ist. Dabei können stabilisierende Orthesen, Schienen, Bandagen oder Stützverbände helfen.
Hilfsmittel zur Stabilisierung bekommen Sie im Sanitätshaus. Falls Sie sich für eine Orthese entscheiden, bieten wir Ihnen auch eine Orthesen-Beratung an, um die perfekte Unterstützung zu finden.
Bei Schwellung und übermäßiger Erwärmung der Region ist Kühlung unbedingt notwendig. So bekämpfen Sie die Entzündung. Außerdem kann äußere Wärme- oder Kältezufuhr die Schmerzen reduzieren.
Salben können die Entzündung und die dadurch entstandenen Schmerzen lindern. Des Weiteren können sie gegen die Schwellung helfen. Beispielsweise gibt es auch kühlende Salben, die dann einen ähnlichen Effekt haben, wie Kühlkompressen.
Sollten die Schmerzen unerträglich werden, können Schmerzmittel eine Möglichkeit sein. Nicht nur schmerzstillend, sondern auch noch entzündungshemmend sind auch nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), die allgemein bei Rheuma und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen verwendet werden.
Wenn auch Medikamente nicht helfen, kann ein erfahrener Arzt Kortison mit einem örtlichen Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) in die entzündete Region nah am Nerv beziehungsweise die Sehnenscheide spritzen. Durch das Kortison kann der entzündliche Prozess unterbrochen werden - und zwar schneller als bei jeder anderen Maßnahme.
Hilft keine dieser Methoden oder ist die Sehnenscheidenentzündung von chronischer Art, kann eine Operation in Erwägung gezogen werden. Bei einem solchen Eingriff wird die Sehnenscheide entlastet, indem die verengte Stelle aufgespalten wird. Operiert wird beispielsweise auch bei einem Karpaltunnelsyndrom. Diese Handwurzelbanddurchtrennung kommt aber auch erst zum Einsatz, wenn Schienen oder Physiotherapie unwirksam waren.
Sobald die Entzündung abgeklungen ist, kann die Belastung des Unterarms wieder beginnen. Dabei wirkt Kinesiotape stützend und entlastend. Zur kompletten Ruhigstellung ist es jedoch nicht zu verwenden.
Lassen Sie das Tapen von einem speziell dazu ausgebildeten Arzt oder Physiotherapeut durchführen.
Damit es gar nicht erst zur Bekämpfung einer Sehnenscheidenentzündung kommt, können Sie dem vorbeugen. Vorsorge ist schließlich besser als Nachsorge - besonders, wenn Sie zur Risikogruppe gehören. Deshalb hier 4 einfache Tipps zur Vorbeugung der Sehnenscheidenentzündung:
Gönnen Sie sich zwischendurch immer wieder eine kleine Auszeit. Gerade wenn Sie wiederholt gleichen Bewegungen ausführen müssen - wie als Profisportler, Musiker, Masseur, Physiotherapeut oder Schreibkraft - sind Erholungspausen sehr wichtig.
Wenn Sie viel am Computer arbeiten, können Sie mit einem Polster vor der Tastatur oder ein ergonomisches Maus-Pad für Entlastung sorgen. Die Tastatur sollte flach auf dem Tisch liegen. So bilden Ihre Unterarme und Ihre Handgelenke eine gerade Linie und werden entlastet.
Wenn Sie wissen, dass Ihnen eine von der Belastung her anspruchsvolle Aufgabe bevorsteht, beispielsweise ein Schreibmarathon oder ein Volleyballturnier, können Sie sich vorher dehnen und die beanspruchten Partien aufwärmen. So sinkt das Risiko einer Sehnenscheidenentzündung.
Bringen Sie Abwechslung in Ihre Bewegungsabläufe. So wird nicht immer die eine Körperregion auf dieselbe Art und Weise beansprucht und wird folglich auch entlastet.
Bei stark beanspruchten Körperregionen, wie den Unterarmen und Händen, sind die Sehnen von den Sehnenscheiden umgeben und werden so vor übermäßiger Reibung geschützt. Wenn Sie eine Sehnenscheidenentzündung haben, ist das auf eine Überbeanspruchung der Sehnen zurückzuführen.
Durch eine falsche Haltung oder anhaltende monotone Bewegungen kann es nämlich auf Dauer zur Abnutzung der Sehnenscheiden und somit zur Entzündung des Gewebes kommen, das die Sehne umhüllt.
Die Tendovaginitis ist inzwischen eine echte Berufskrankheit, da vielen Jobs routinierte Bewegungsabläufe zu Grunde liegen. Computerarbeit ist durch die Digitalisierung eine Hauptursache geworden. Schmerzen und Schwellung sind unter anderem die Symptome einer Sehnenscheidenentzündung.
Wie diese behandelt werden, ist abhängig davon, was der Auslöser dafür war. Die Therapiemöglichkeiten sind jedoch: Ruhigstellen, Kühlen, mit Salben einreiben, Medikamente wie Schmerzmittel, Lokalanästhesie oder schlimmstenfalls eine Operation.
Im Allgemeinen sind Pausen, Entlastung, Dehnen und Abwechslung die wichtigsten Maßnahmen gegen eine Entzündung, damit sie überhaupt nicht entstehen kann.
Zur Ruhigstellung und Kühlung der Entzündung finden Sie im Sanitätshaus Beuthel Hilfsmittel und Beratung.
Haben Sie noch Tipps auf Lager, mit denen Sie die Entzündung im Arm bekämpfen konnten oder bestehen noch Fragen?