Sport tut gut – auch bei MS

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Während Menschen mit Multipler Sklerose (MS) früher zu Schonung und Ruhe geraten wurde, gilt heute regelmäßige Bewegung als wichtiger Bestandteil der Therapie. Worauf Sie achten sollten, erläutert dieser Beitrag.

Sport und Bewegung sind für die Gesundheit jedes Menschen wichtig. Unzählige Studien belegen, dass körperliche Aktivität vielen Erkrankungen vorbeugt, unter anderem das Herz-Kreislauf-System stärkt, Übergewicht abbaut, Diabetes, Depressionen und Knochenschwund ausbremst. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass Sport Entzündungsprozessen generell und auch im zentralen Nervensystem (ZNS) entgegenwirkt.

Von all diesen Vorteilen profitieren auch Menschen mit Multipler Sklerose. Deshalb kann regelmäßige Bewegung für sie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung sein. Typische MS-Symptome wie Fatigue, Muskelschwäche, Spastiken oder Koordinations- und Konzentrationsprobleme können durch sportliche Betätigung gelindert werden.

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die Symptome der unheilbaren Autoimmunerkrankung können sehr unterschiedlich sein, etwa: Sehstörungen, Hautkribbeln, Taubheitsgefühl, Blasenstörungen, Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen, Doppelbilder und „verwaschenes“ Sprechen, Lähmungserscheinungen, abnorme Erschöpfbarkeit (die sogenannte Fatigue), Einschränkungen bei Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Konzentration, …  (Quelle: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft e.V.) 

1. Welcher Sport ist bei MS der richtige?

Grundsätzlich können Menschen mit MS jede Sportart ausüben, wenn es ihr gesundheitlicher Zustand erlaubt. Wichtig ist, dass die gewählte Aktivität Spaß macht, denn dann verbessert das Training nicht nur die Gesundheit, sondern tut auch der Seele gut.

Bestehen bereits Einschränkungen oder Behinderungen, lässt sich das Training leicht anpassen. Zum Beispiel kann bei Gleichgewichtsstörungen ein Dreirad statt eines normalen Fahrrades genutzt werden, und bei Ballsportarten gibt es oft eine Rollstuhl-Variante.

Für Menschen, die mit MS Sport treiben wollen, werden außerdem moderate Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Wandern, Radfahren oder Schwimmen empfohlen. Für die Koordination und das Gleichgewicht sind zudem Ballsportarten, Tanzen und Gymnastik wie Yoga oder Tai-Chi förderlich, ein angeleitetes Krafttraining an Geräten kann die Muskeln stärken.

2. Ist auch intensives Training möglich?

Wenn der Gesundheitszustand mitspielt, spricht nichts dagegen. Untersuchungen der Deutschen Sporthochschule Köln legen sogar nahe, dass intensives Intervalltraining – etwa auf dem Fahrradergometer – noch bessere Ergebnisse bei Konzentration, Erinnerungsvermögen und antientzündlichen Effekten erzielt als Ausdauertraining.

3. Was muss ich beachten, wenn ich mit MS Sport treiben möchte?

Betroffene, die neu mit einem Training beginnen möchten, sollten zuvor Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten. Außerdem gelten folgende Tipps: Immer langsam mit einem leichten Aufwärmprogramm beginnen, während des Trainings reichlich trinken und nach dem Sport gut ausruhen.

4. Kann man während eines MS-Schubes Sport treiben?

Bei einem aktuellen Schub unter Kortison sollte anstrengendes Training lieber vermieden werden. Krankengymnastik ist aber meist möglich. Akute Infektionen sind ebenfalls ein Grund für eine Pause.

5. Kann die Anstrengung beim Sport MS-Symptome verschlimmern?

Durch die Anstrengung und Erhitzung kann Sport bei MS-Patienten das sogenannte Uhthoff-Phänomen auslösen. Dabei verschlechtern sich kurzzeitig neurologische Symptome wie Sehstörungen oder Lähmungen. Doch diese Beschwerden sind voll reversibel und bilden sich meist schnell zurück, sobald die Überhitzung nachlässt. Das lässt sich zum Beispiel durch den Wechsel in einen kühlen Raum oder eine Dusche unterstützen.

Quelle: djd

Weitere Infos:

Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft e.V.

amsel – Aktion Multiple Sklerose Erkrankter

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