Was tun bei Arthrose?

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Schmerzen im Knie oder in anderen Gelenken haben wir alle mal. Wenn sie hartnäckig und dauerhaft werden, könnte das auf Arthrose hindeuten. Lassen Sie das von Ihrem Arzt abklären – denn je früher die Diagnose, desto besser die Behandlungsmöglichkeiten.

Die fünf wichtigsten Fragen zum Thema Arthrose – und erste Antworten. Wichtig ist vor allem die frühzeitige Behandlung.

Wiederkehrende Schmerzen? Könnte Arthrose sein

Wir alle erleben von Zeit zu Zeit Schmerzen. Normalerweise ist das kein Problem. Wenn die Schmerzen jedoch regelmäßig auftreten, geben sie Anlass zur Sorge.

Wiederkehrende Schmerzen oder Beschwerden in den Gelenken können auf das Auftreten von Arthrose hinweisen – ein Zustand, der allmählich mit zunehmendem Alter die Gelenkoberflächen beschädigt, sodass sich das Gelenk nicht mehr so reibungslos bewegen lässt.

Darum ist die frühzeitige Diagnose so wichtig

Ohne eine klinische Diagnose werden die Schmerzen oft ignoriert, bis der Zustand noch ausgeprägter wird. Eine frühzeitige Diagnose kann jedoch eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Erkrankung spielen. Bei einer frühen Diagnose können Patienten ihren allgemeinen Lebensstil ändern, was die Auswirkungen verringern und verzögern kann.

Wenn bei Ihnen wiederkehrende Symptome auftreten, die Anlass zur Sorge geben, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden, um die Ursache zu diagnostizieren. Mit einer Diagnose und Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen, MRT-Scans oder Blutuntersuchungen kann Ihr Arzt den Schweregrad Ihrer Arthrose bestimmen und Behandlungsoptionen besprechen.

Es gibt viele Informationsquellen im Internet, aber Sie werden eine Reihe von Fragen haben, die Sie während Ihres Arztbesuchs stellen können. Hier schon mal die wichtigsten Infos:

Was ist Arthrose?

Die Knochen in unseren Gelenken werden durch weiche Gewebeschichten (Knorpel) geschützt, die die Oberfläche der Knochen bedecken. Dadurch werden die Knochen bei Gelenkbewegungen geschützt.

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, die auf Grund des natürlichen Verschleißprozesses des Gelenks entsteht. Im Laufe der Zeit kann sich die Schutzschicht im Gelenk abnutzen oder beschädigt werden, wodurch die Abdämpfungswirkung verringert wird.

Mit zunehmender Erkrankung wird der Knorpel rauer und spröder. Der darunter liegende Knochen kann sich verdicken und verbreitern, um den Druck auf den Knorpel zu verringern. Gelenke können an den Außenkanten knöcherne Auswüchse entwickeln, die sie wulstig aussehen lassen. Das Gelenk versteift sich, schmerzt bei Bewegung und kann sich entzünden. Gewichttragende Gelenke sind die am häufigsten betroffenen Bereiche.

Aktiv trotz Arthrose: Spezielle Orthesen entlasten betroffene Gelenke und machen so auch sportliche Betätigung wieder möglich.
– Foto: ©Copyrights by Össur hf

Welche Ursachen hat Arthrose?

Es gibt viele Faktoren, die die Gelenke beeinflussen. Der Abnutzungsprozess ist ein natürlicher Vorgang, es gibt jedoch Faktoren, die den Prozess beschleunigen können:

  • Alter: Arthrose beginnt typischerweise, wenn der 50. Geburtstag näher rückt.
  • Vererbung/genetische Faktoren: Arthrose kann vererbt werden und in manchen Familien stark verbreitet sein.
  • Verletzungen: Schwere Verletzungen oder Operationen können das Gelenk im späteren Leben beeinträchtigen und das Arthrose-Risiko erhöhen.
  • Adipositas: Übergewicht erhöht die Kräfte, die das Gelenk beeinflussen, und setzt den Knorpel stärkerem Druck aus. Jedes zusätzliche Körpergewicht von fünf Kilogramm steigert das Erkrankungsrisiko bei Arthrose um 36 Prozent, da die Gelenke zusätzlichen Belastungen ausgesetzt werden. Auch eine bestehende Erkrankung wird durch Übergewicht verschärft.

Welche chirurgischen Möglichkeiten gibt es?

  • Eine häufige chirurgische Option ist eine Arthroskopie. Bei diesem Schlüssellochverfahren kann der Knorpel im Knie beschnitten und herausgespült werden, um dadurch die Oberflächen „zu glätten”.
  • Eine Option für schwere Fälle ist ein teilweiser oder vollständiger Gelenkersatz, welcher jedoch immer als letzter Ausweg betrachtet werden sollte.
  • Gelenkversteifung oder Arthrodese ist eine Operation, bei dem die beiden Knochen im schmerzenden Gelenk versteift werden, um dadurch die Schmerzen zu lindern.

Welche nicht-chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Je nach Schweregrad der Arthrose gibt es unterschiedliche Behandlungsoptionen:

  • Arzneimittel: Häufig werden rezeptfreie Schmerzmittel (nichtsteroidale Antirheumatika oder Paracetamol) verschrieben. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese zwar gegen die Symptome helfen können, aber nicht gegen die Krankheit selbst. Bei längerer Anwendung kann sich die Wirksamkeit der Schmerzmittel im Laufe der Zeit verringern.
  • Injektionen: Es gibt Behandlungsmöglichkeiten, bei denen direkte Injektionen in das Gelenk vorgenommen werden. Diese enthalten in der Regel Kortikosteroide. Eine Alternative ist auch die sogenannte Viscosupplementation, bei der eine Gleitflüssigkeit namens Hyaluronsäure in das Gelenk gespritzt wird.
  • Heiße und kalte Kompressen: Diese können Schmerzen und Entzündungen lindern.

Wie kann ich verhindern, dass sich meine Arthrose-Erkrankung weiter verschlechtert?

  • Gewichtskontrolle: Arthrose kann die Mobilität beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, ein „gesundes“ Körpergewicht zu behalten. Gewichtsverlust kann zu gravierenden Verbesserungen führen. Der Verlust von zehn Prozent Körperfett kann Gelenkschmerzen um die Hälfte reduzieren.
  • Ernährungsumstellung: Eine Diät kann dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wenn Sie zwei- bis dreimal pro Woche fetten Fisch wie Lachs, Makrele oder Thunfisch in Ihre Ernährung aufnehmen, erhalten Sie damit wichtige Quellen für Omega-3-Fettsäuren, die Entzündungen lindern können. Obst und Gemüse sind reich an Antioxidantien, die zur Verhinderung von Zellschäden beitragen.
  • Mobilitätshilfen und Hilfsmittel: Auch diese hängen vom Schweregrad der Erkrankung ab, können jedoch dabei helfen, aktiv zu bleiben und das Gewicht unter Kontrolle zu halten. Unterarmgehstützen oder Gehstöcke für mehr Mobilität. Schuheinlagen können die Körperhaltung und das Gangbild verbessern. Elastische Hilfsmittel und Bandagen können die Gelenke entlasten und Schwellungen reduzieren.
Knieorthesen sorgen für Entlastung und können damit Schmerzen deutlich lindern. – Foto: ©Copyrights by Össur hf
  • Knieorthesen können die Belastung auf derjenigen Seite des Kniegelenks reduzieren, auf der es zu einer vorzeitigen Knorpelabnutzung gekommen ist. Mit Hilfe dieser Orthesen kann die Notwendigkeit einer Operation hinausgeschoben werden. Ihr Einsatz wird von nationalen (AWMF Leitlinie Gonarthrose) und internationalen Leitlinien (Osteoarthritis Research Society International) für die Therapie der Kniearthrose empfohlen.
  • Physiotherapie: Durch Stärkung der gelenkstützenden Muskulatur kann die Abnutzung des Weichteilgewebes reduziert werden. Ihr Arzt wird Sie möglicherweise zur Physiotherapie überweisen.

Je früher die Diagnose, desto besser die Behandlungsmöglichkeiten

Leider existiert keine Behandlung zur Regeneration unserer Gelenke oder zur Umkehrung von Gelenkschäden. Je früher die Krankheit jedoch diagnostiziert wird, desto eher können wirksame Behandlungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden. Wenn wir den Krankheitsverlauf verlangsamen, können wir das Leben so lange wie möglich in vollen Zügen genießen.

Wenn Sie an einem der Symptome leiden und glauben, Arthrose zu haben oder zu entwickeln, sollten Sie die Symptome mit Ihrem Arzt besprechen und sich auch selbst über die Krankheit informieren.

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