Unsere Beine tragen uns durch die Welt, auf ihnen ruht unser Gewicht, wenn wir täglich unterwegs sind. Fehlstellungen wie X-Beine können dann schwerwiegende Folgen haben: Schmerzen, Arthrose usw. Was hilft gegen die Beschwerden? Wir erklären es.
In der Regel sind unsere Beine gerade ausgerichtet, kleinere Abweichungen sind nicht weiter tragisch. Ausgeprägte Beinachsenfehlstellungen, wozu X-Beine wie auch O-Beine gehören, können jedoch heftige Auswirkungen auf dem gesamten Körper haben.
Welche sind das? Was sollte man gegen Valgusstellungen (X-Bein-Stellung) unternehmen? Und wie kann eine Vorbeugung aussehen?
Bei geraden Beinen liegt die Gewichtsbelastung genau in der Mitte des Kniegelenks. Weniger optimal verläuft die Gewichtsverteilung bei einer ausgeprägten Beinachsenfehlstellung, also X- oder O-Beinen: So entsteht eine Fehlbelastung im Kniegelenk, die wiederum Knorpelverschleiß und Gelenkschäden in Form von Arthrose verursachen kann.
Bei einer Achsenfehlstellung am Kniegelenk in Form von X-Beinen weichen die Unterschenkel nach außen ab. Die Oberschenkel bleiben dementsprechend parallel zueinander, während die Knöchel sich voneinander entfernen. Der Name erklärt also das Phänomen.
Eine Behandlung der Beinachsenfehlstellung ist bei starker Schädigung des Knorpels unbedingt nötig. Besonders ratsam ist die Behandlung, wenn Sie viel Sport treiben, bei dem die Kniegelenke einer starken Belastung ausgesetzt sind. Dazu zählen beispielsweise Ballsportarten, Tennis oder leistungsorientiertes Skifahren.
Prinzipiell tritt dies eher bei Frauen auf, was durch das breitere Becken verursacht wird.
Leichte Fehlstellungen sind meist mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen - aber diese machen ja auch nicht unbedingt Probleme. Ausgeprägtere X-Beine sind hingegen äußerlich deutlich sichtbar. Außerdem zählen Schmerzen im Kniegelenk und eine Schwellung zu den Symptomen der Beinfehlstellung.
Allerdings bleibt es meist nicht nur bei den Knien: Da die Achsenfehlstellung der Beine die komplette Statik des Körpers beeinflusst, können auch weitere Gelenke Schaden nehmen. So sind beispielsweise X-Beine auch für Rückenschmerzen verantwortlich.
Bleibt die Fehlstellung unbehandelt, können langfristig folgende Symptome auftreten:
Bei Erwachsenen mit einer Valgusstellung auf beiden Seiten liegt die Ursache für X-Beine oft in angeborenen Fehlstellungen, die dann im Laufe der Zeit zu den X-Beinen führen. Das kann beispielsweise mit ausgeprägten Knick-Senk- Füßen oder einer Fehlstellung des Oberschenkelhalses zusammenhängen.
Körperliche Beeinträchtigungen sind ebenfalls oft Auslöser für X-Beine. Am häufigsten finden sich darunter ein schwaches Becken, Knöchelsteifigkeit durch Muskelschwäche, ein schwacher Innenmuskel des Schenkels und einer geringen Muskelspannung der mittleren und hinteren Muskeln des Oberschenkels.
Wenn dies alles ausgeschlossen werden kann, kommen als mögliche anatomische Ursachen für X-Beine in Frage:
Zusammenfassend kann man jedoch davon ausgehen, dass egal ob die Fehlstellung erworben oder angeboren, ein- oder beidseitig ist, die Symptome meist übereinstimmen. Das liegt daran, dass die Kniegelenke bei einer Fehlstellung asymmetrisch, also ungleich, belastet sind.
Oft hört man von "dem Meniskus" im Knie: in Wahrheit sind es jedoch zwei, nämlich Innen- und Außenmeniskus. Normalerweise sollten beide gleich belastet werden, wenn Sie jedoch X-Beine haben, liegt die Hauptbelastung auf dem Außenmeniskus.
Die Menisken liegen als faserige Knorpelscheiben ringförmig um das Kniegelenk und haben darin eine Stoßdämpfer-Funktion. Genauer gesagt: Die Aufgabe von Innen- und Außenmeniskus besteht darin, die Kontaktfläche zwischen den Gelenkflächen von Schienbein- und Oberschenkelknochen zu vergrößern. Außerdem verteilen die beiden verbundenen, faserigen Knorpel die Last des Körpers und fungieren stoßdämpfend.
Normalerweise sollten beide Menisken gleich belastet sein, also jeweils die Hälfte des Körpergewichtes übernehmen. Bei X-Beinen ist die Belastung des Außenmeniskus höher, weshalb dieser übermäßig abgenutzt wird. Durch den Schaden geht die Funktion als Stoßdämpfer verloren und auf Dauer entsteht eineArthrose.
Und das Ganze ist ein Teufelskreis: Die Valgusstellung wird größer, je mehr Knorpel sich abnutzt, was wiederum den Verschleiß weiter fördert.
Wie bereits erwähnt, sind stärkere X-Beine mit bloßem Auge erkennbar. Zur weiteren Feststellung der Ausprägung der Fehlstellung und ihrer Folgeschäden ist ein MRT oder eine Röntgenaufnahme notwendig.
Das Röntgenbild des kompletten Beines macht die Bestimmung des Abweichungsgrades sehr genau und ist entscheidend für eine eventuelle Operation. Ergänzend dazu kann eine Bewegungsanalyse sinnvoll sein.
Eine Korrektur von X-Beinen ist möglich, wenn die Beinachse stabilisiert wird. Den Vorgang nennt man "Umstellungsosteotomie". Dieser wird rein operativ gelöst.
Für eine konservative Behandlung gibt es verschiedene Ansätze: Man kann die Fehlstellung der Beine beispielsweise mit Einlagen, Orthesen oder Übungen therapieren. Ist allerdings Übergewicht ein Auslöser für die Valgusstellung, wäre eine Gewichtsreduktion zur allgemeinen Entlastung der Gelenke zusätzlich anzustreben.
Korrigierende Schuheinlagen haben den Zweck, das Fußgewölbe so zu formen, dass körperliche Haltungsschäden beim aufrechten Gehen ausgeglichen werden.
Durch eine Fußfehlstellung wird der Bereich des Innenrandes der Füße vermehrt belastet. Parallel dazu sinkt auch die Beanspruchung der Fußaußenränder merklich. Das soll mit Hilfe spezieller Einlagen mit Innenranderhöhung erfolgen, die den Fuß anheben und so die Fehlstellung ausgleichen. Dieser Prozess findet über Jahre des regelmäßigen Tragens der besonderen Sohlen statt.
Die Beeinträchtigung anderer Gelenke können diese Einlagen trotz ihrer speziellen Form nicht immer verhindern.
Bei X-Beinen ist besonders die Kniegelenksorthese Unloader One zu empfehlen. Sie stützt, führt und entlastet das Kniegelenk, so dass Schmerzen deutlich gelindert und die Funktionalität erhöht werden.
Diese Orthese vervollkommnet das Behandlungsprinzip, das auf der dynamischen 3-Punkt-Wirkweise basiert. Die elastischen Doppelgurte sorgen für eine genaue Justierung der Orthese am Bein.
Die Unloader One ist auch die richtige Knieorthese bei einer Kniegelenksarthrose oder für die Nachbehandlung im Anschluss an operative Eingriffe geeignet, beispielsweise nach Operationen in den Bereichen der Knorpelaufbau- und Meniskuschirurgie, wonach die einseitige Entlastung besonders wichtig ist.
Wenn Sie eine Kniegelenksorthese benötigen, berät Sie das Sanitätshaus Beuthel ganz individuell - schließlich ist es wichtig, dass Sie so schnell wie möglich Ihre Schmerzen wieder loswerden.
Wenn alle anderen Therapieansätze nicht mehr helfen, bleibt die Option einer Operation. Die Achsenfehlstellung wird dabei durch eine Umstellung behoben, was einen größeren Eingriff darstellt. Deshalb sollten Sie erst dazu greifen, wenn Sie Beschwerden haben, gegen die keine andere Behandlung etwas ausrichten konnte.
Bevor es jedoch zu einer OP kommt, wird zu Simulationszwecken des Erfolges für etwa vier Wochen eine Orthese angelegt, die die Beinachse korrigiert. Diese Orthese bewirkt beim Tragen eine merkliche Linderung der Beschwerden. Wenn dieser Effekt eintritt, wird ein operativer Eingriff empfohlen.
Für etwa acht Wochen nach der gelenkerhaltenden Operation muss das Gelenk entlastet werden. Dazu kann ebenfalls eine Orthese verwendet werden. Nach den ersten sechs Wochen kann die Belastung langsam und schonend gesteigert werden. Dazu ist ein Physiotherapeut notwendig, der Sie während des Heilungsprozesses begleitet.
Zum Teil ist Sport auch mit einer Valgusstellung möglich. Bei der Auswahl Ihrer Sportart müssen Sie allerdings darauf achten, dass es sich um knieschonende Aktivitäten handelt. Zum Joggen ist zum Beispiel nicht zu raten. Jedoch sind Radfahren und Schwimmen, ebenso wie Walken und gezieltes Kraft- und Koordinationstraining zum gelenkentlastenden Muskelaufbau erlaubt. Zur Stabilisierung der Beine dienen dann elastische Orthesen oder Kniebandagen.
X-Beine sind das Ergebnis einer Fehlbelastung im Kniegelenk, genauer gesagt einer Überbelastung des Außenbereiches des Kniegelenkes, was auf Dauer zu Arthrose führen kann. Doch die Beschwerden bleiben meist nicht nur in den Knien, da eine Valgusstellung die gesamte Statik Ihres Körpers beeinflusst.
Ursachen für die Fehlstellung sind vielfältig, die Symptome bleiben gleich: Kniebeschwerden, Gonarthrose oder Rückenschmerzen.
Eine Korrektur der Fehlstellung ist durch die Stabilisierung der Beinachse möglich. Das kann konservativ mit Einlagen, Orthesen und Übungen erfolgen. Wenn das alles nicht hilft, die Beschwerden aber unerträglich sind, wird zu einer Operation geraten. Diese soll den Einsatz eines künstlichen Gelenkes verhindern oder zumindest hinauszögern.
Sport dürfen Sie auch mit einer Beinachsenfehlstellung betreiben, dieser sollte dann allerdings knieschonend sein. Zur Unterstützung der Stabilität kann während der sportlichen Aktivität auf eine elastische Orthese oder Kniebandage zurückgegriffen werden, die Sie im Sanitätsfachhandel bekommen.
Können wir Sie bei Knieproblemen unterstützen? Schreiben Sie uns gerne einen Kommentar.