Sie haben häufig Rückenschmerzen? Knieschmerzen? Kopfschmerzen? Das kann an einer Fehlstellung Ihrer Füße liegen. Individuell angepasste orthopädische Schuheinlagen können dies korrigieren und Ihre Beschwerden somit lindern oder sogar beseitigen. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.
Hohlfuß, Spreizfuß, Senkfuß, Plattfuß, … – mehr als zwei Drittel der Menschen in Deutschland haben eine Fußfehlstellung. Die meisten wissen es gar nicht, da eine Fehlstellung nicht immer mit Schmerzen in den Füßen verbunden ist. Dafür kann sie sich an ganz anderer Stelle bemerkbar machen – in Kopfschmerzen etwa oder in Knie-, Rücken- oder Hüftschmerzen. Die Auswirkungen einer Fußfehlstellung können den gesamten Körper betreffen.
Orthopädische Schuheinlagen sind das am häufigsten verschriebene Hilfsmittel in Deutschland: Knapp 20 Prozent der Bevölkerung tragen ärztlich verordnete Einlagen, also nahezu jeder Fünfte.
Bei welchen Beschwerden sind Einlagen für mich sinnvoll?
Grundsätzlich können orthopädische Schuheinlagen eine sinnvolle Maßnahme sein, um Fußfehlstellungen zu korrigieren und durch eine Fehlstellung verursachte Schmerzen oder Beschwerden in Füßen, Rücken, Knien, Hüften, Schienbeinen oder an den Achillessehnen zu lindern.
In der Schwangerschaft sind Füße, Beine und Rücken stärker denn je beansprucht. Zusätzlich verändern sich Körperhaltung und Gang. Orthopädische Einlagen können helfen, die Fuß- und Beinmuskulatur zu entlasten, Fußfehlstellungen zu vermeiden und Rückenbeschwerden vorzubeugen.
Auch bei besonderen Fußproblemen wie einem Fersensporn oder Hallus Valgus bieten maßgefertigte orthopädische Schuheinlagen eine spürbare Entlastung und Schmerzlinderung. Das hilft, wieder weitgehend beschwerdefrei zu laufen.
Viele Menschen haben unterschiedlich lange Beine. Die dadurch bedingte Schiefstellung des Körpers kann unterschiedlichste Beschwerden verursachen. Mit maßgefertigten orthopädischen Einlagen kann die Beinlängendifferenz ausgeglichen und der Körper entlastet werden.
Was ist das Wirkungsprinzip von Einlagen?
Orthopädische Schuheinlagen sind ein effektives medizinisches Hilfsmittel. Sie stützen, stabilisieren, betten und entlasten Ihre Füße an den individuell notwendigen Stellen. Sie verteilen den Druck unter der Fußsohle und unterstützen die passiven Strukturen, wie Bänder und Knochen.
Die Einlagen tragen dazu bei, Fußfehlstellungen zu korrigieren, das Abrollverhalten beim Laufen zu verbessern, Gelenke und Bewegungsapparat zu entlasten, Bewegungsabläufe zu optimieren.
Dadurch können orthopädische Schuheinlagen Schmerzen lindern oder vorbeugen, die Ursachen von Beschwerden behandeln, Verspannungen und Schmerzen reduzieren und auch vor Überlastungen und Verletzungen schützen.
Wie bekomme ich orthopädische Schuheinlagen?
Bis etwa 2020 gab es rezeptpflichtige Hilfsmittel wie orthopädische Schuheinlagen ausschließlich im stationären Sanitätsfachhandel. Inzwischen nutzen erste Anbieter die Möglichkeiten der Digitalisierung und bieten maßgefertigte Einlagen auch über eine Online-Plattform an.
Ärztliches Rezept von einer gesetzlichen Krankenkasse nur im Fachgeschäft einlösbar: Was Sie brauchen, ist ein ärztliches Rezept, in dem der Arzt Ihnen orthopädische Schuheinlagen verordnet. Auf dem Rezept muss auch die entsprechende Diagnose eingetragen sein. Online ist die Abrechnung des Rezeptes nicht möglich.
Für das Rezept müssen Sie übrigens nicht zum Orthopäden gehen – Einlagen kann Ihnen auch Ihr Hausarzt verschreiben. (Grundsätzlich kann jeder stationär oder ambulant tätige Arzt mit Kassenzulassung bei Vorliegen einer entsprechenden Indikation Einlagen verordnen.)
Orthopädische Schuheinlagen werden maßgefertigt. Erster Schritt ist das Maßnehmen – zweidimensional auf einer Druckplatte, dreidimensional in Trittschaum oder teilweise auch digital per 3D-Fußscanner. Das geschieht entweder im Fachgeschäft vor Ort oder zu Hause mittels eines (analogen) Abdruck-Sets, das Sie gemeinsam mit einem Analyse-Fragebogen vom Online-Anbieter per Post zugeschickt bekommen.
Auf Basis dieser persönlichen Abdrucke fertigen Orthopädietechniker Ihre Einlagen an. Grundlagen sind in der Regel Rohlinge, die je nach Bedarf per Hand individualisiert und durch eine Pelotte oder ausgleichende Elemente Ihrem speziellen Krankheitsbild angepasst werden.
Krankenkassen übernehmen die Kosten für medizinische Hilfsmittel wie orthopädische Schuheinlagen bis zur Höhe der gesetzlichen Festbeträge.
Als gesetzlich versicherter Patient müssen Sie in der Regel eine Zuzahlung leisten. Der gesetzliche Eigenanteil, vergleichbar einer Rezeptgebühr, entspricht zehn Prozent der Abrechnungssumme, jedoch mindestens fünf und höchstens zehn Euro pro Paar Einlagen.
Darüber hinaus kann ein Privatanteil fällig werden, wenn Sie sich für eine höherwertige Versorgung – etwa besondere Materialien oder Zusatzausstattungen – entscheiden.
Wie häufig bezahlt die Krankenkasse neue Einlagen?
Bei regelmäßigem Tragen und guter Pflege halten Einlagen etwa sechs Monate. Danach lässt die therapeutische Wirkung nach.
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel zwei Einlagen-Versorgungen pro Jahr, somit kann Ihr Arzt zwei Rezepte pro Jahr ausstellen – die sogenannte „Folgeversorgung“.
Bei Erst- wie Folgeversorgung kann Ihnen Ihr Arzt zusätzlich ein zweites Paar Einlagen verschreiben – die sogenannte „Wechselversorgung“. Für das zweite Paar ist allerdings eine Begründung erforderlich, etwa „aus hygienischen Gründen“, wenn Sie Ihre Einlagen nahezu permanent tragen.
Wenn Sie mehr als ein beziehungsweise zwei Paar haben möchten, können Sie orthopädische Schuheinlagen auch ohne ärztliches Rezept kaufen. Die Kosten tragen Sie dann aber selbst. (Bitte achten Sie darauf, dass Sie sich hinsichtlich Art und Unterstützung an den von Ihrem Arzt verordneten Einlagen orientieren.)
Was sollte ich beachten, wenn ich Einlagen bekommen habe?
Legen Sie Ihre Einlagen nur in dafür geeignete Schuhe. Haben diese ein Fußbett, nehmen Sie das heraus und ersetzen es durch Ihre Einlagen.
Wenn Sie erstmals Einlagen tragen, kann die Eingewöhnung bis zu drei Wochen dauern. Gelenke und Muskeln müssen sich auf die Veränderung einstellen. Tragen Sie die Einlagen deshalb an den ersten Tagen nur stundenweise (ein bis vier Stunden am Tag). Nach einer Woche können Sie die Einlagen dann den ganzen Tag tragen und auch zum Sport nutzen.
Sollten Sie auch nach der Eingewöhnungsphase Schmerzen oder akute Beschwerden wie Druckstellen, Rötungen oder anderes haben, lassen Sie das in Ihrem Sanitätshaus abklären.
Wie sollte ich meine Einlagen pflegen:
Nehmen Sie die Einlagen möglichst nach jedem Tragen zum Lüften aus den Schuhen.
Benutzen Sie zum Reinigen ein feuchtes Tuch oder einen Schwamm, etwas Seife/Shampoo und lauwarmes Wasser. Waschen Sie die Einlagen auf keinen Fall in der Waschmaschine.
Lassen Sie Ihre Einlagen nur an der Luft trocknen, niemals an der Heizung oder anderen Wärmequellen.
Verwenden Sie am besten zwei bis drei Paar Einlagen abwechselnd, damit sich die Funktionspolster und -Elemente ausreichend regenerieren können
Lassen Sie Ihre Einlagen nach etwa einem halben Jahr oder zu dem von Ihrem Sanitätshaus mitgeteilten Termin kontrollieren, damit sie die optimale Wirkung von Stützen und Entlasten behalten.
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