Kann ich mit Orthese schwimmen? Ja, so geht's!

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Ob ein Besuch im Freibad, regelmäßige Wassergymnastik oder ganz einfach die tägliche Körperpflege: Wir kommen häufig mit Wasser in Kontakt. Aber wie sieht es bei Patienten mit Orthesen aus? Lässt sich gut mit Orthese schwimmen und ist sie überhaupt wasserfest? Hier bekommen Sie Antworten!

Sie tragen eine Orthese, möchten aber dennoch gerne schwimmen gehen? Fragen Sie sich, ob Ihre Orthese überhaupt wasserfest und für das Tragen im kühlen Nass geeignet ist? Wir erklären, inwiefern Schwimmen mit Orthese möglich ist und wann Sie grundsätzlich eine brauchen.

Ist meine Orthese wasserfest?

Besonders bei einer chronischen Krankheit ist es wichtig zu wissen, ob Sie Ihre Orthese auch im Wasser tragen können. Schließlich geht es um den Erhalt von Lebensqualität: die tägliche Körperpflege, ein Besuch im Schwimmbad oder Teilnahme an Wassergymnastik.

Tatsächlich gibt es wasserfeste Produktlinien, beispielsweise das Neuro Swing H2O von Fior und Gentz sowie die Aqualine von Otto Bock. Die Orthesen zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell auf die Bedingungen im Nassbereich ausgelegt sind. Dabei muss die Gehhilfe im Wasser besondere Ansprüche erfüllen:

  • Sie muss größtmögliche Sicherheit bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit bieten.
  • Sie muss aus wasserfestem Material bestehen, wie beispielsweise wasserfestem Carbon.
  • Sie muss schnell trocknen und leicht zu reinigen sein.
  • Sie muss leicht beim Tragen sein.
  • Sie muss auch beständig gegenüber anderen Stoffen im Wasser, wie Chlor, Salz oder kleinen Schmutzpartikeln sein.

Was sind die Vorteile einer wasserfesten Orthese?

Eine solche wasserfeste Orthese gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Somit ist ein Besuch im Freibad, Wellness, Teilnahme an Wassersport und auch Schwimmen lernen einwandfrei möglich.

Aber nicht nur das sind entscheidende Vorteile! Ein wasserfestes Orthesensystem wird weder in seiner Funktion noch in seinem Aussehen durch Chlor, Salz oder andere Stoffe im Wasser beeinträchtigt.

Die Badeorthese bleibt stabil und ist gleichzeitig leicht. Beim Bau der Orthese achten Ihre Orthopädietechniker außerdem darauf, antibakterielle Materialien zu verwenden. So wird die Gehhilfe auch sämtlichen hygienischen Ansprüchen gerecht.

In Verbindung mit einer Anti-Rutsch-Sohle oder einem Badeschuh wird außerdem auch die Sicherheit im Schwimmbad gewährleistet. So brauchen Sie nicht zu befürchten, auf nassen Böden auszurutschen oder die Stabilität in Ihrer Orthese zu verlieren.

Wichtig zu wissen: Sie haben ein Anrecht auf Versorgung!

Wussten Sie schon, dass Ihnen die Krankenkasse die funktionell bestmögliche Versorgung zur Verfügung stellen muss? Dies hat das Bundessozialgericht festgehalten. Demnach gehört die Mobilisierung eines behinderten Menschen im Nassbereich zu den Grundbedürfnissen. Jeder Versicherte mit Orthese hat somit ein Anrecht darauf, für den Einsatz der Gehhilfe im Wasser versorgt zu werden. Viele Urteile des Bundessozialgerichts im Bereich der Prothetik sind hier auf die Orthetik übertragbar und beispielhaft.

In der Regel übernimmt die Krankenkasse jedoch erst einmal die Kosten für die Standardausführung einer Orthese. Wenn Sie sich eine maßangefertigte Orthese vom Orthopädietechniker bzw. eine für den Nassbereich wünschen, so sollten Sie dies schon beim Ausstellen des Rezeptes ganz deutlich machen. Denn zum Recht auf maximale Versorgung gehört auch, dass Ihre persönlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden.

Wann kommt eine Orthese zum Einsatz?

Anders als eine Prothese, ersetzt die Orthese nicht ein fehlendes Körperteil. Sie umschließt und unterstützt stattdessen ein verletztes Gelenk, eine Gliedmaße oder beispielsweise den Rücken mit Bandagen und Schienen. Der Grund für ihren Einsatz kann dabei ganz unterschiedlich sein. Orthesen können zum Beispiel unterstützen

  • im Falle einer Verletzung oder eines Unfalls: nach einem Kreuzbandriss, einem Innenbandriss oder mehrfachen Bänderriss, nach einer Achillessehnenruptur oder Frakturen in verschiedenen Bereichen;
  • im Falle einer chronischen Krankheit, zum Beispiel Arthrose, Osteoporose oder Skoliose;
  • im Falle von Muskelschwäche und Lähmungen, bei Fehlstellungen oder deformierten Gliedmaßen,
  • Tennis- oder Golferarm und im Sport-Bereich zur Vorbeugung, beispielsweise als Knieorthese.

Orthesen sollen in erster Linie unterstützen, stabilisieren und entlasten. Besonders bei chronischen Krankheiten geht es hier um den Erhalt von Lebensqualität. Im Falle einer Verletzung steht natürlich im Vordergrund, die verletzte Gliedmaße zu schonen, sowie nach und nach wieder an mehr Belastung zu gewöhnen. Denn manche Orthesen können während des Heilungsverlaufs immer wieder nachjustiert werden, um das Gelenk in einem bestimmten Winkel zu halten.

Für welche Bereiche gibt es Orthesen und wann muss ich sie tragen?

Von Kopf bis Fuß gibt es Orthesen, quasi für den ganzen Körper. Unterteilt werden sie in Hilfsmittel, die die Gliedmaßen stützen und andere für den Rumpf. Neben Orthesen für Arm, Ellenbogen, Hand, Daumen und Finger, Schulter und Rücken gibt es auch Orthesen für Hüfte, Knie, Wade, Fuß und Sprunggelenk.

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Welche Orthese Sie tragen müssen (oder sollten) und wie diese zum Einsatz kommen soll, wird vom Arzt verordnet. Empfehlenswert ist es, sich genau an die Anweisungen Ihres behandelnden Arztes zu halten.

So vermeiden Sie eine Schonhaltung oder unerwünschtes Wundscheuern. Bei einer akuten Verletzung kommt die Orthese konsequent von Anfang an voll zum Einsatz, bis das betroffene Körperteil verheilt ist.

Übrigens können Sie Ihre Orthese auch nachts tragen, sofern sie keine Kompressionswirkung aufweist. Dies schützt die verletzten Gliedmaßen vor unkontrollierten Verletzungen und möglichen Rückschritten im Heilungsprozess.

Ihre individuelle Orthese im Sanitätshaus

Damit das betroffene Körperteil bestmöglich umschlossen und unterstützt werden kann, muss eine Orthese sehr gut passen. Hierzu wird eine Vermessung vorgenommen und eine individuelle Anpassung im Sanitätshaus gemacht. Bei Bedarf wird das Hilfsmittel vom Orthopädietechniker sogar maßgefertigt, damit Sie eine auf sich zugeschnittene und maximale Versorgung erhalten.

Wir vom Sanitätshaus Beuthel beraten Sie gerne zur richtigen Nutzung und Anwendung Ihrer Orthese. Sie lernen das richtige Anlegen des Hilfsmittels, damit Sie Druckstellen und Scheuern vermeiden.

Fazit zur wasserfesten Orthese

Ja, es gibt sie, die Orthese zum Schwimmen, Baden oder Wassersport. Das speziell aus stabilem, aber leichtem Carbon angefertigte Hilfsmittel ist besonders für die Nutzung bei der täglichen Körperpflege im Bad oder den Besuch im Schwimmbad ausgerichtet. Dabei stabilisiert sie und gibt Ihnen dennoch größtmögliche Bewegungsfreiheit, damit Sie baden oder beispielsweise auch an Wassergymnastik teilnehmen können.

Grundsätzlich kommt eine Orthese dann zum Einsatz, wenn ein bestimmter Bereich des Körpers besonders gestützt, stabilisiert oder kontrolliert geführt werden muss. Dies kann bei einer chronischen Krankheit, wie Arthrose, Osteoporose oder Skoliose der Fall sein, aber auch bei Verletzungen, beispielsweise einem Bänderriss. Entsprechend gibt es Orthesen für verschiedene Bereiche des Körpers.

Wichtig zu wissen ist, dass die maximale Versorgung im Nassbereich ein Grundbedürfnis und ein vom Bundessozialgericht festgehaltenes Grundrecht ist. Sie können somit die Unterstützung Ihrer Krankenkasse für eine wasserfeste Orthese einfordern. Auch eine maßgefertigte Orthese aus dem Sanitätshaus steht Ihnen zu - Lebensqualität und Mobilität bleiben somit erhalten.

Haben Sie Fragen zur Nutzung Ihrer Orthese oder sind sich unsicher, ob Ihre Orthese für die Nutzung im Wasser geeignet ist? Schreiben Sie gern einen Kommentar!

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